Überraschung: Die DFL erteilt Konsortium um Kabel Deutschland die Übertragungsrechte im Bereich “Pay-TV“. ARD und ZDF dürfen weiterhin Spiele wie gewohnt ausstrahlen. Es wird wieder ein Freitagabend-Spiel geben.

Frankfurt/Main. Aufatmen bei den Fußballfans: Fußballbegeisterte können auch in den kommenden drei Jahren die Zusammenfassung der Bundesliga am Sonnabend in der "Sportschau" im Ersten, allerdings eine halbe Stunde später als bisher, sehen. Im ZDF-Sportstudio werden die Beitrage weiterhin am Sonnabend zu gewohnter Zeit ausgestrahlt. Zudem wurde beschlossen, wieder ein Spiel der 1. Liga am Freitagabend einzuführen. Das bestätigte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder.

Der Ligaverband vergab die wichtigsten Free-TV-Rechte erneut an die ARD. Den Zuschlag für das Pay-TV bekam die Firma Arena, die zu 100 Prozent Unity Media gehört. Möglicher Partner von Unity Media ist der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland. Arena will mit weiteren Kabelnetzbetreibern zusammenarbeiten und zusätzliche Rechte für Satellitenfernsehen erwerben. Das Gesamtvolumen des TV-Vertrages für drei Jahre beläuft sich auf 1,26 Milliarden Euro, pro Saison sind 420 Millionen Euro fällig. Die Internet-Rechte gehen an die Deutsche Telekom. Der bisherige Partner Premiere geht hingegen leer aus.

Der Abosender hatte nach Angaben des DFL-Präsidenten Werner Hackmanns nur ein Szenario angeboten, bei dem Free-TV erst von 22.00 Uhr an zum Zug gekommen wäre. Zwar sei es das finanziell bessere Angebot gewesen, sagte der DFL-Präsident, aber bei der Entscheidung hätten auch die Auswirkungen auf die Sponsorpartner, finanzielle Sicherheiten und Garantien und strategische Aspekte eine Rolle gespielt.

Die Meldung ist ein großer Schock für Mitarbeiter und Abonnenten des Abo-Senders. Nach dem Verlust der Bundesliga Pay-TV-Rechte ist die Premiere-Aktie um mehr als 38 Prozent eingebrochen. Das Papier fiel kurz nach der Entscheidung auf das Rekordtief von 14,22 Euro. Die Bundesliga-Übertragungen waren bisher einer der wichtigsten Pfeiler für das Geschäft von Premiere. Zuletzt hatte der Bezahlsender 3,4 Millionen Abonnenten.