Electrolux stellt Produktion im Nürnberger AEG-Werk bis Ende 2007 ein. Fast 2000 Mitarbeiter sind betroffen. Arbeitnehmer hatten sich zu schmerzhaftem Sanierungskonzept bereit erklärt, doch die schwedische Konzernspitze ließ sich nicht umstimmen.

Nürnberg. Der schwedische Haushaltsgerätekonzern Electrolux schließt sein AEG-Werk in Nürnberg bis Ende 2007. "AEG macht zu", sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Roland Weiß unmittelbar vor einer Belegschaftsversammlung am Montag in Nürnberg, auf der das Konzern-Management den Mitarbeitern seine Entscheidung über die Schließungspläne bekannt geben wollte.

Das 2000 Mitarbeiter zählende Werk soll nach Angaben der Arbeitnehmervertreter bis Ende 2007 geschlossen werden. Dies habe der Electrolux-Aufsichtsrat zuvor in Schweden beschlossen. Konzern-Chef Hans Straberg hatte bereits im Sommer angekündigt, das AEG-Werk in Nürnberg schließen zu wollen und die Produktion aus Kostengründen nach Polen zu verlagern. Dort wurden etwa 80 Millionen Euro in den Bau zweier Fabriken investiert.

Die IG-Metall hatte gegen die Schließungspläne mit scharfen Protestmaßnahmen vom Streik bis zu einem europaweiten Kauf-Boykottaufruf für Produkte verschiedener Electrolux-Marken gedroht. Zugleich hatte der Betriebsrat in Zusammenarbeit mit dem deutschen Electrolux-Management ein eigenes Sanierungskonzept vorgelegt, das selbst tiefe Einschnitte bei Personal und Gehalter vorgesehen hatte.

Im Gegenzug für eine Standort-Garantie zeigte sich die Arbeitnehmerseite demnach mit einem Abbau von 770 der derzeit knapp 2000 Arbeitsplätze einverstanden. Damit und durch eine Verringerung der Fixkosten sollten nach dem Rettungskonzept jährlich etwa zehn Millionen Euro am Standort eingespart werden.