Pinneberg/Ahrensburg. Seit Monaten laufen die Tarifverhandlungen. Insbesondere die Regionalausgaben des Abendblattes sind von den Streiks in der Druckerei betroffen.

Wegen der Tarifauseinandersetzung in der Druckindustrie (Details auf Seite 7) ist es in den vergangenen Wochen immer mal wieder und zuletzt gehäuft zu Warnstreiks im Ahrensburger Druckhaus der Axel Springer SE gekommen. Infolge dieser spontanen Arbeitsniederlegungen sind die Regionalausgaben des Hamburger Abendblattes in ihrer gedruckten Form ausgefallen – ein Umstand, den auch die Mitglieder der Redaktion außerordentlich bedauern. Viele Leserinnen und Leser fragen sich: Warum immer die Regionalausgaben?

Wenn sich gegen 17.30 Uhr eines Tages abzeichnet, dass die Spätschicht nicht zur Arbeit in der Druckerei erscheint, werden alle Mitarbeiter an die Maschinen gerufen, die sich nicht am Warnstreik beteiligen wollen oder dürfen. In aller Regel sind es Schichtführer und andere Fachkräfte in Vorgesetztenposition. Solch eine Notbesetzung kann dann fürs Abendblatt den Betrieb eines großen Druckturms gewährleisten und die Stadtausgabe herstellen.

Der Druck der fünf Regionalausgaben des Abendblattes ist komplizierter. Sie haben vier bis sechs Seiten mehr als die Hamburg-Ausgabe und deshalb auch eine andere Seitenstruktur. Die gesamte Regional-Teilauflage wird deshalb für gewöhnlich parallel auf einer zweiten Maschine gedruckt; das Personal muss sie im Laufe eines Abends immer wieder anhalten, um insgesamt bis zu 30 Druckformen – die jeweils regionalisierten Seiten – zu tauschen. In Streiknächten ist schlicht niemand im Haus, der diese zweite Maschine bedienen könnte.

Auf die Arbeit unserer Redaktion hat so ein Druckerstreik übrigens überhaupt keine Auswirkungen. Hier recherchieren Journalistinnen und Journalisten in unverändertem Umfang Nachrichten und Reportagen. Die fertigen Geschichten sind wie an jedem anderen Tag nachzulesen auf unserem Onlineportal unter www.abendblatt.de/pinneberg und in Zeitungsseitenanmutung als sogenanntes E-Paper. Das an sich kostenpflichtige E-Paper-Angebot ist nach einem Streik stets hier gratis abrufbar. Den Hinweis dazu finden Sie auf der Titelseite.

An diesen Tagen lesen noch mehr Abonnenten als sonst das E-Paper. Und deshalb können die wegen eines Streiks ungedruckt gebliebenen Beiträge nicht grundsätzlich am folgenden Tag „nachgeholt“ werden: Viele Leserinnen und Leser bekämen dann nämlich die ihnen bereits bekannten Texte ein zweites Mal präsentiert. Das wollen wir nicht. In Einzelfällen weichen wir trotzdem von dieser Regel ab und wiederholen einige besonders herausragende Geschichten für jene Leserinnen und Leser, die das E-Paper nicht lesen können oder wollen. Wie bitten um Verständnis.