Hamburg. In der Nacht zu Sonnabend versuchte ein Pinneberger, vor einer Verkehrskontrolle zu flüchten. Erst eine Sackgasse stoppte ihn.

Zwei Ratschläge möchte man dem 38-Jährigen aus dem Kreis Pinneberg geben, der sich am sehr frühen Sonnabend eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hat, die ihn und die Beamten von Hamburgs Innenstadt über Eimsbüttel und Stellingen bis nach Bahrenfeld führte: 1. Weniger Alkohol trinken. 2. Weniger "Need for Speed"-Spiele spielen.

Denn was sich der Mann erlaubte, kennt man sonst nur aus Raser-Zockereien oder durchchoreografierten Actionfilmen: Am Gorch-Fock-Wall wollte eine Streife der Polizei den mit seiner Jaguar-Sportlimousine an einer Ampel wartenden Mann gegen 3.45 Uhr kontrollieren. Zuvor hatten die Beamten beobachtet, wie der Pinneberger seinen Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Gegend fuhr.

Jaguarfahrer soll betrunken gewesen sein

Statt brav stehen zu bleiben, versuchte der Mann zu flüchten. Die Verfolgungsjagd führte ihn und die Polizisten (die zwischenzeitlich Verstärkung alarmierten) knapp elf Kilometer weit quer durch die Stadt – siehe Karte. Erst eine Sackgasse brachte ihn zum Stehen, genauer gesagt der Wall am Ende des Holstenkamps in Bahrenfeld. Dort konnten die Beamten Fahrer, Jaguar und Führerschein einsammeln.

Der Fluchtweg des Jaguarfahrers.
Der Fluchtweg des Jaguarfahrers. © Polizei Hamburg

Wie die Polizei in ihrer Mitteilung vom Dienstag mehrfach betonte, haben die Beamten den starken Verdacht, dass der Fahrer nicht wirklich nüchtern war – was zum einen erklären würde, warum er nicht kontrolliert werden wollte. Und zum anderen, warum er die Idee, vor den Polizisten zu flüchten, für eine ausgesprochen scharfsinnige Idee hielt. Das Ergebnis der nach der Festnahme angeordneten Blutprobe steht aber noch aus, es besteht also auch die Möglichkeit, dass der Pinneberger seine Untauglichkeit für den Straßenverkehr ganz nüchtern bewiesen hat.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden

Auf seiner rücksichtslosen Fahrt machte er sich nicht nur mit überhöhter Geschwindigkeit unbeliebt, er überfuhr darüber hinaus mehrere rote Ampeln, überholte einige Mal im Gegenverkehr und durchbrach schließlich eine "bauliche Barriere", die Straße und Wall voneinander trennte.

Um den Hergang möglichst genau rekonstruieren zu können, sucht die Polizei nun Zeugen der Flucht: Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 040/ 42 86 - 52 961 bei den Verkehrsermittlern zu melden.