Hamburg/Berlin. Trinkwasser, Müllabfuhr, Fahrten mit Bus und Bahn in Hamburg teurer. Strengere Vorschriften für Vermieter.

Das Jahr 2019 bringt für die Verbraucher in Deutschland etliche Veränderungen. Diesel­verbote drohen Autofahrern nach Hamburg auch in einer ganzen Reihe weiterer Städte. Beim Einkauf im Supermarkt muss öfter Pfand bezahlt werden. Und beim Onlinebanking gelten demnächst neue Regeln. Welche Neuerungen das Jahr 2019 bringt:

Städtische Gebühren Das Trinkwasser wird zum 1. Januar in Hamburg teurer: Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet das einen Anstieg des Wasserpreises um 3 Euro pro Jahr oder 1,8 Prozent. Die Gebühr für die Entsorgung des Hausmülls wird um 1,9 Prozent erhöht. Dies führt zu durchschnittlichen Mehrkosten für einen Haushalt von 4,20 Euro pro Jahr. Die Gebühr für Wege, die von der Stadtreinigung gesäubert werden, erhöht sich ebenfalls um 1,9 Prozent. Das bedeutet für ein Einfamilienhaus mit einer Grundstücksbreite von 15 Metern zum Gehweg bei wöchentlicher Reinigung Mehrkosten von 1,80 Euro pro Jahr. Die Gebühren für technische Hilfsleistungen der Feuerwehr werden zum Teil teurer. Für die Öffnung einer Wohnungstür werden werktags von 6 bis 20 Uhr künftig 139 statt 130 Euro berechnet. Für die übrige Zeit bleibt es bei einer Gebühr von 180 Euro. Einfache amtliche Beglaubigungen werden billiger: Statt 10 Euro für ein einseitiges Dokument fällt künftig eine Gebühr von 4 Euro an. Für vier Seiten werden 7 Euro statt 22 Euro fällig.

Was Parken für Pendler kostet

HVV Der Preis für die übertragbare P+R-Jahreskarte wird halbiert: Statt 200 Euro müssen Pendler mit einer HVV-Abokarte nur noch 100 Euro zahlen. Die Preise für die Tageskarte (zwei Euro) und die 30-Tage-Karte (20 Euro) bleiben unverändert. Die HVV-Fahrkarten steigen im Schnitt um 2,1 Prozent. Zwei Beispiele: Die Einzelkarte für eine Zone wird von 2019 an 2,30 Euro kosten, die Tageskarte 7,80 Euro.

Einkaufen Zu Jahresbeginn tritt das neue Verpackungs­gesetz in Kraft. Damit soll sich das Müllaufkommen verringern. Konkret wird das für Verbraucher im Supermarkt. Auf gut sichtbaren Schildern müssen die Händler ausweisen, ob Getränke in Einweg- oder Mehrweggebinden abgefüllt sind. Das soll mehr Verbraucher veranlassen, zu Mehrwegverpackungen zu greifen. Das Pfand von 25 Cent müssen die Kunden von 2019 an für weitere Produkte bezahlen. Nur Saft und Wein bleiben weiterhin ohne Pfandpflicht.

Erst 2019


Telefonate
Das Europäische Parlament hat beschlossen, dass Telefonate in andere EU-Länder höchstens 19 Cent pro Minute, eine SMS maximal 6 Cent kosten dürfen. Die Vorgabe, die allerdings noch von den Regierungen der Mitgliedstaaten bestätigt werden muss, tritt wohl im Mai 2019 in Kraft.

Miete Die bislang wirkungslose Mietpreisbremse wird stärker angezogen. Nach einer Modernisierung dürfen Hauseigentümer nur noch acht Prozent der Kosten statt bisher elf Prozent an die Mieter weitergeben. Außerdem müssen sie bei einer Neuvermietung die bisherige Miete offenlegen. Schließlich wird auch der Kostenanstieg nach einer Modernisierung begrenzt. Innerhalb von sechs Jahren darf die Miete höchstens um 3 Euro pro Quadratmeter steigen. Liegt die Miete bisher unterhalb der Marke von 7 Euro pro Quadratmeter, sind es maximal 2 Euro.

Mindestlohn steigt

Arbeit Geringverdiener erhalten mehr Geld. Der Mindestlohn erhöht sich von 8,84 Euro auf 9,19 Euro pro Stunde. Arbeitnehmer erhalten in Betrieben mit mehr als 45 Beschäftigten einen Anspruch auf Teilzeitarbeit zwischen einem Jahr und fünf Jahren und können danach zurück auf eine Vollzeitstelle, sofern der Arbeitgeber nicht nachweisen kann, dass es keine geeignete gibt. Arbeitnehmer können auf einen Nachlass bei den Sozialabgaben hoffen, wenn sie in einem sogenannten Midijob arbeiten. Bisher lag die Verdienstgrenze hier bei 850 Euro und wird nun auf 1300 Euro im Monat angehoben.

Geld Die Sozialabgaben werden teilweise gesenkt. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sinkt von drei auf 2,5 Prozent vom Bruttolohn. Günstiger wird für Arbeitnehmer auch die Krankenversicherung. Die Arbeitgeber müssen künftig wieder die Hälfte des Zusatzbeitrags bezahlen. Wie viel das für den Einzelnen ausmacht, ist von der jeweiligen Krankenkasse abhängig. Da gleichzeitig die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,5 Prozentpunkte auf 3,05 Prozent angehoben werden, bleibt nur eine geringe Entlastung. Zwei Monate mehr Zeit dürfen sich die Deutschen mit der Steuererklärung lassen. Statt wie bisher am 31. Mai müssen die Formulare erst am 31. Juli beim Finanzamt abgegeben werden.

Neue Euroscheine gibt die Europä­ische Zentralbank ab 28. Mai aus. Dabei geht es um 100- und 200-Euro-Banknoten. Sie sollen besser vor Fälschung geschützt sein als bisher. Die Tan-Listen für Banküberweisungen sind mittlerweile zu unsicher für den Geldverkehr. Vom 14. September an dürfen sie nicht mehr eingesetzt werden.

Das Kindergeld wird ab Juli um 10 Euro erhöht. Eine Familie mit einem Bruttojahresgehalt von 60.000 Euro soll 2019 um mindestens 9,36 Prozent entlastet werden, das bedeutet für sie 251 Euro mehr im Jahr.