Facharbeiterin für Schreibtechnik, das war einmal, und man kann es sich tatsächlich auch kaum vorstellen. Mit diesem traditionell eher unglamourösen Beruf ist Simone Kermes ins Berufsleben gestartet. Doch ihre eigentliche Berufung war eine ganz andere: Bühne! ­Applaus! Leidenschaft! Gesang! Pompöse Kostüme! Die gebürtige Leipzigerin hatte schnell gelernt, dass orthografisch korrekte Korrespondenz nicht das ist, was ihr Herz zum Beben bringt.

    Kermes wechselte an die Musikhochschule, obwohl sie anfänglich Popstar werden wollte. Seitdem also: klassische Sopranistin, spezialisiert vor allem auf Barock, jene Musik, in der alle Emotionen riesig sein dürfen und voller Körpereinsatz unvermeidbar ist. Sie inszeniert sich leidenschaftlich gern, ganz ­Diva. Sonntagabend war Simone Kermes beim Abendblatt-Jubiläumskonzert einer der gefeierten Stars. Ein nächstes Projekt, an dem sie feilt, sei eine Punk-Oper, erzählte die Wahl-Berlinerin kürzlich in einem Interview. Es bleibt also spannend mit „La Kermes“.


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