... dann kann sich das ganz schön ziehen. Zum Beispiel 17 Stunden und 25 Minuten

    „Über den Wolken ...!“ Ja, ja, Herr Mey. Von wegen „grenzenlose Freiheit“. Nichts ist da frei, die Lufträume weltweit sind komplett überfüllt. Da reicht ein Blick auf die tolle Internetseite „Flightradar24“. Europa, Asien, der Atlantik, die USA – nur über Afrika ist noch Platz. Immer mehr Starts, mehr Landungen, mehr Lärm. Was also tun?

    Längere Flüge – antworten die Airlines. Am Donnerstag landete nach 17,25 Stunden Flug SQ22 von Singapur nach New York, die längste Nonstop-Strecke bisher. Ab übermorgen wird die Route täglich angeboten. Wenn die Passagiere dann nach einem Dreivierteltag Dauerflug zerschlagen in den USA ankommen, müssen sie ewig in der Einreiseschlange stehen und schließlich einem übel gelaunten „Officer“ Fragen beantworten: „Was wollen Sie hier? Haben Sie ein Rückflug­ticket?“

    Den Passagieren ist zu wünschen, dass sie an Bord schlafen können. 17,25 Stunden an einem Platz ist schon happig. Und nichts für Klaustrophobiker. Klar, es kommen die heißen Waschlappen, es soll ein „Wellness-Menü“ geben, und auf dem Bildschirm kannst du zwischen Computerspielen, Disney-Klassikern und aktuellen Blockbustern wählen. Dazu einen Weißwein. Alles fein. Und trotzdem: Von einer Joggingstrecke an Bord oder einer Gymnastik-Stunde mit der Chefstewardess ist keine Rede. Stattdessen werden Thrombosestrümpfe empfohlen.

    Aber was sollen wir machen? Das Beamen, sagt Dr. Hubert Zitt-Schüttler von der Fachhochschule Kaiserslautern, funktioniert erst in frühestens 140 Jahren. Bis dahin versuchen wir eben, die Unfreiheit über den Wolken zu genießen. Noch einen Tomatensaft, bitte.