Hier „Unser Saatgut“

    Es ist längst bekannt, dass mächtige Konzerne wie Bayer, Monsanto und Syngenta den Weltmarkt mit genetisch veränderten Samen überschwemmen. Bauern werden gezwungen, diese Samen jedes Jahr wieder zu kaufen. Jedoch bleibt der versprochene Erfolg oft aus, die drastische Reduktion der Artenvielfalt setzt sich indes fort, und die Möglichkeiten zur gesunden Ernährung schwinden.

    „Unser Saatgut – wir ernten, was wir säen“, heißt die Dokumentation von Tag­gart Siegel und Jon Betz. Die beiden US-Filmemacher, auch verantwortlich für Buch und Schnitt, sind bis zur Geschichte des Anbaus von Feldfrüchten zurückgegangen. Sie haben weltweit zum Thema Saatgut recherchiert, Institute besucht, in denen Samen gesammelt werden und mit Vertretern einer Abkehr von Monokulturen gesprochen. Deren Ansätze zumindest machen Hoffnung in Zeiten von industriellen Landwirtschaften, verpesteten Böden und von Genmanipulationen.

    Das ist aufschlussreich, teilweise sogar erschreckend und zugleich unterhaltsam. Schön fotografiert ist der Film ohnehin. Und den beiden Autoren gelingt es, eine Erkenntnis rüberzubringen: Auch Samen haben ein Gedächtnis. Obwohl sie vielerorts schon ausgestorben sind. Ein Schicksal, das auch vielen gefährdeten Tierarten droht.

    „Unser Saatgut“ USA 2018, 94 Min., ab 6 J., R: Taggart Siegel, Jon Betz, täglich im Abaton (Omu), Studio-Kino; HH-Premiere mit Regisseur Taggert Siegel und Gästen: Do 11.10., 20.00, Abaton