Der Dokumentarfilm „Elternschule“ begleitet Psychologen, Ärzte und Erzieher bei der Problemlösung von Groß und Klein

    Der Titel von „Elternschule“ ist bereits These: Wenn Kinder ständig Theater machen, nicht durchschlafen, das Essen verweigern oder auch mal 13 Stunden am Stück schreien – sind es die Eltern, die ihr Verhalten ändern müssen. Das Programm, das der Psychologe Dietmar Langer mit anderen Therapeuten, Ärz­ten und Erzieherinnen entwickelt hat und in der Kinder- und Jugendklinik in Gelsenkirchen anbietet, nimmt deshalb die Kinder zusammen mit den Eltern oder auch nur einem ­Elternteil auf.

    Untersucht wird hier nicht nur die Gesundheit der Kleinen, sondern vor allem die Interaktion zwischen den vermeintlich hilflosen, schutzbedürftigen Wesen und ihren vermeintlich starken Versorgern. Schnell begreift man aus dem Dokumentarfilm „Elternschule“ eines: Die Machtverhältnisse zwischen Eltern und Kind sind oft ganz andere, als sie zunächst scheinen.

    Für ihren Film haben die Regisseure Jörg Adolph und Ralf Bücheler den Psychologen Langer und Kollegen über einen längeren Zeitraum beobachtet. Die Arbeit, das sind verschiedene „Trainingseinheiten“, in denen Dinge wie Essen, Schlafen und Spazierengehen geübt werden. Immer wieder geht es darum, eingeschliffene Verhaltensmuster zu durchbrechen. Zwischendurch sieht man Lan­ger die Stufen der kindlichen Entwicklung erläutern. So präzise und aufschlussreich sind seine Erkenntnisse über Macht- und Manipulationsdynamiken, dass auch Kinderlose etwas lernen können.

    „Elternschule“ D 2018, 117 Min., o.A., R: Jörg Adolph, Ralf Bücheler, am 13./14.10. im Abaton; www.zorrofilm.de/index.php?id=195