Osteopathie kann auch den Kleinen helfen. Eltern sollten auf die Zusatzausbildung des Therapeuten achten

    Schreibabys, Kinder mit scheinbar unerklärlichem Bauchweh oder Jugendliche mit Fehlhaltungen – Osteopathie kann helfen, wenn Ärzte nicht weiterwissen. Eltern sollten bei der Wahl des Therapeuten aber auf dessen Zusatzausbildung achten.

    Osteopathie als ganzheitliche und sanfte Methode eignet sich hervorragend für Kinder. Aber: Kids sind keine Mini-Ausgaben von Erwachsenen. Deshalb ist es wichtig, dass sie von einem Experten therapiert werden. „Wer ein Kind osteopathisch behandelt, sollte sich mit dem gesamten Entwicklungsprozess ab dem Embryo-Stadium auskennen, zudem mit allen Aspekten frühkindlicher Reflexe, Bewegung, Psyche und Denkvermögens“, betont der Hamburger Osteopath Michael Kaufmann. „Eltern sollten darauf achten, dass der Arzt oder Heilpraktiker eine spezielle Zusatzausbildung in Kinderosteopathie gemacht hat.“

    Keine Medikamente, keine Spritzen: Osteopathie ist allein schon deswegen eine kindgerechte Alternative zur Schulmedizin. Sie hat jedoch weitere Vorteile. „Schuld an Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen können Funktionsstörungen sein, die schon während Schwangerschaft und Geburt entstanden sind“, erklärt Kaufmann. Viele Kinderärzte beruhigen die Eltern damit, dass sich das schon „zurechtwachsen“ werde. Aus osteopathischer Sicht können diese Störungen aber dazu führen, dass das Kind sich nicht optimal entwickelt, weil solche Defizite nicht ausgeglichen werden.

    Bei Koliken, starkem Schreien oder Schlafschwierigkeiten ihres Babys sind Eltern oft ratlos, weil selbst der Arzt keine konkreten Gründe ausmachen kann. Oft findet erst der Osteopath das Ursprungsproblem und kann die Störfelder beseitigen. Das geht in der Regel sogar schneller als bei Erwachsenen. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel wir schon mit wenigen Behandlungen erreichen“, sagt Michael Kaufmann.

    Die meisten Kinder und Jugendlichen mögen das feinfühlige Tasten und fühlen sich während der Behandlung sehr wohl. Die Symptome nach den Babyjahren, die oft erst durch eine osteopathische Therapie verschwinden, reichen von scheinbar unerklärlichen Bauchschmerzen über Verdauungsprobleme und Kiefer-Fehlstellungen bis hin zu „schlechter“ Haltung. „Gerade bei Kindern ist uns die Zusammenarbeit mit Ärzten sehr wichtig“, so Kaufmann. „Wie bei Erwachsenen informieren wir uns über die gesamte Krankengeschichte der kleinen Patienten und nehmen uns viel Zeit, sie sowohl zu beobachten als auch mit der Familie zu sprechen.“