Hamburg. Weniger Gewalttaten, Einbrüche und Diebstähle. Allerdings steigt die Zahl der Betrugsdelikte stark

    Polizeipräsident Ralf Martin Meyer spricht von einer „guten Arbeit“ seiner Beamten: Die Zahl der Straftaten in Hamburg ist erneut zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2018 registrierte die Polizei insgesamt 110.029 Fälle – ein Rückgang von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hält diese Entwicklung an, dürfte die Kriminalität in Hamburg am Ende des Jahres auf den niedrigsten Stand seit 1981 gefallen sein.

    Geprägt ist der Trend vor allem durch deutlich weniger Eigentumsdelikte. Aber auch die Gewaltkriminalität ist rückläufig. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote leicht verbessert werden.

    Den größten Rückgang gibt es beim Diebstahl. Hier verzeichnete die Polizei 6936 Fälle weniger – ein Minus von 12,5 Prozent. Vor allem Taschendiebe haben es schwerer in Hamburg. In diesem Bereich wurden 1581 Fälle weniger angezeigt (minus 17,4 Prozent). Prozentual ist der Rückgang beim Einbruch mit 22,9 Prozent noch höher. In Zahlen: In der Hansestadt wurden im ersten Halbjahr 2589 Einbrüche gemeldet, 768 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Davon blieb es in 1181 Fällen – also bei knapp jedem zweiten Einbruch – beim Versuch. Negativ allerdings: Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen sank von zuletzt 6,1 auf 5,6 Prozent.

    Auch Autobesitzer leben sicherer. Die Zahl der Fahrzeugdiebstähle ging um 16,8 Prozent zurück. Sollte sich der Trend im zweiten Halbjahr bestätigen, wurden in Hamburg so wenige Fahrzeuge entwendet wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

    Polizeipräsident Meyer warnte allerdings, die Halbjahreszahlen seien nur eine „Momentaufnahme“. „Mit der jetzt beginnenden dunklen Jahreszeit zum Beispiel müssen wir – wie in den Jahren zuvor – mit reisenden Wohnungseinbrechern rechnen. Aber hier treffen wir Maßnahmen, um so viele Straftaten wie möglich aufzuklären bzw. zu verhindern“, sagte Meyer.

    Als besonderes Problemfeld für die Polizei haben sich die Betrugsdelikte erwiesen. Sie stiegen stark um 13,8 Prozent oder 2268 Taten auf 18.655 Fälle an. Das bedeutet, dass von Anfang Januar bis Ende Juni jeden Tag rund 103 Betrugsdelikte bei der Polizei angezeigt wurden. Dies hängt auch damit zusammen, dass es allein von Januar bis Juni etwa 2000 Anrufe von Trickbetrügern bei Hamburgern gab – so viele wie 2017 insgesamt. Unter einem Vorwand haben sie es vor allem auf das Geld von älteren Menschen abgesehen. Geradezu explodiert ist zudem die Zahl der Betrügereien im Internet.

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