Gerhard Ihle macht etwas, was sich eigentlich ausschließt: Er trägt sowohl die Raute als auch den Totenkopf im Herzen. Bei den Heimspielen ist der 64-Jährige, der in der Jugend beim HSV gespielt hat, regelmäßig am Volkspark, aber eben auch beim FC St. Pauli am Millerntor zu finden. Das Derby gestern war für den Fußballverrückten somit nur schwer zu ertragen – da saß er lieber mit seinem Sohn daheim vor dem Fernseher.

    Überhaupt ist der Eppendorfer, der auch noch eine Tochter hat, Hamburger durch und durch – dass er in Unna geboren wurde, kann man getrost vernachlässigen. Nach dem Abitur an der Hegestraße, wo er bei einem Schulfest 1971 seine Frau Brigitte kennenlernte, versuchte er sich am Jura-Studium. Nebenbei jobbte er aber so viel in einer Spedition, dass er lieber umsattelte. Heute arbeitet er bei der Apex-Spedition – und will dort auch nach 65 weitermachen. Nur den Freitag will sich der Finnland- und Frankreich-Liebhaber dann frei nehmen – um auf den Isemarkt zu gehen.

    Das Abendblatt sieht zu seinem 70. Geburtstag im Oktober regelmäßig Leser menschlich.