Bestseller kommen gar nicht selten überraschend. Das ist gut, denn sonst wären stets dieselben auf den Verkaufslisten vertreten. Mit Francesca Melandris Roman „Alle, außer mir“, erschienen im kleinen Wagenbach-Verlag, ist den Programmmachern aus Berlin ein Treffer gelungen. Was daran liegt, dass die Italienerin nicht nur von der Kolonialgeschichte ihres Landes erzählt, sondern diese auch mit dem Flüchtlingsthema verknüpft, das in Italien derzeit ein genauso großes ist wie in Deutschland. „Alle, außer mir“ umfasst drei Generationen einer Familie und geht der Frage nach, wie wir damit leben, auf der reichen Seite der Erde geboren zu sein – angesichts der Nöte und Katastrophen, die sich auf der anderen, der armen abspielen.

    Der Ausgangspunkt von Melandris Geschichte ist die Ankunft eines Afrikaners in Italien, dessen Verbindung zu Europa alt ist. Melandri stellt ihr Buch beim Harbour Front Festival vor.

    Francesca Melandri Fr 14.9., 19.00, Istituto Italiano di Cultura (U Hallerstraße), Hansastraße 6, Tickets 14,-; www.harbourfront-hamburg.com