Hamburg. Rund 20.000 Kinder profitieren von neuen Millionen. Finanzierung so gut wie in keinem anderen Bundesland

    Rund 20.000 Kinder in Hamburg besuchen eine Privatschule, das sind etwa zehn Prozent aller Schüler an allgemeinbildenden Schulen. Für sie gibt es jetzt eine gute Nachricht: Die Schulbehörde erhöht die Zuschüsse für die Privatschulen in diesem und im kommenden Jahr um acht Millionen Euro oder umgerechnet gut fünf Prozent. Darüber hinaus stehen in den nächsten Jahren einmalig 25,5 Millionen Euro für Investitionen aus Mitteln der Stadt und des Bundes bereit.

    „Privatschulen sind ein wichtiger Teil unserer Schullandschaft und ergänzen das Angebot der staatlichen Schulen durch besondere Schwerpunkte und Profile“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). „Wir finanzieren die Privatschulen im Bundesvergleich mit rund 150 Millionen Euro jährlich auch deshalb hervorragend, damit die Elternbeiträge sozial verträglich bleiben, 200 Euro pro Monat nicht überschreiten und Stipendien für Schülerinnen und Schüler aus allen sozialen Schichten vergeben werden. Diese dauerhafte Finanzierung wird jetzt noch einmal aktualisiert und deutlich erhöht.“

    Die Finanzierung der privaten Schulen durch die Stadt ist immer wieder ein Streitpunkt. So hatte die katholische Kirche – größter privater Schulträger in Hamburg – die geplante Schließung von acht ihrer 21 Schulen in Hamburg vor allem mit den Kosten begründet. Eine Unternehmensberatung hatte im Auftrag des Erzbistums ermittelt, dass die Schulen pro Jahr ein Minus von acht Millionen Euro erwirtschaften und ferner einen Investitionsbedarf in Höhe von 165 Millionen Euro aufweisen. Angesichts dieser Summen, die von Kritikern der Schließung allerdings angezweifelt werden, gilt es als unwahrscheinlich, dass sich das Erzbistum durch die höheren Zuschüsse von seiner Entscheidung abbringen lässt.

    Der Senat betont dagegen stets, dass die Privatschulfinanzierung in Hamburg im Bundesvergleich Spitze sei. Hier erhalten die Träger 85 Prozent dessen, was eine staatliche Schule als sogenannten Schülerjahreskostensatz erhält. Schulsenator Rabe verweist in dem Zusammenhang auf eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Demnach bekommt eine private Grundschule in Hamburg 5093 Euro pro Jahr und Schüler, während es in Niedersachsen nur 3276 Euro seien und in Schleswig-Holstein 4161 Euro. Umso erfreuter sei er, dass die Privatschulen „unterm Strich noch einmal eine ordentliche Erhöhung der Zuschüsse für ihre Angebote bekommen“, sagte Rabe. Diese Steigerungen leiten sich von denen ab, die auch staatliche Schulen erhalten.

    Mit rund vier Millionen Euro ist etwa die Hälfte der zusätzlichen Mittel für Pensionsrückstellungen für die Lehrer vorgesehen. 3,2 Millionen Euro entfallen auf höhere Zuschüsse für Gebäudekosten. Weitere 800.000 Euro stehen für Verbesserungen der Ganztagsangebote bereit. Die 25,5 Millionen Euro Investitionsmittel kommen überwiegend vom Bund („Digitalpakt Schule“) und sollen zum Beispiel in neue Computer investiert werden.

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