„Er sitzt wie immer am Schreibtisch“, sagt Dieter Einfeldts Frau Lilo, als sie der Anruf des Abendblatts erreicht. Und tatsächlich ist von Ruhestand beim 83-Jährigen, der bis 2001 als Professor an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater wirkte, wenig zu spüren. Am Freitag kommt sein Oratorium „In Memoriam Gomorrha“ in St. Katharinen zur Aufführung, da gibt es natürlich besonders viel zu tun. Doch auch sonst ist der Komponist, der seit mehr als 50 Jahren in Hoisdorf wohnt, ständig mit neuen Werken beschäftigt.

    Seine Frau nimmt es gelassen, sie kennt es aus 56 Ehejahren nicht anders. Und überhaupt liegt Musik in der Familie: Die Tochter spielt Viola beim Philharmonischen Staatsorchester, auch der Schwiegersohn, ein Trompeter, hört auf das Kommando von Dirigent Kent Nagano. „Darauf bin ich schon stolz“, sagt Einfeldt und erzählt von einer Generalprobe in der Elbphilharmonie, bei der er den Nachwuchs live erleben konnte. Fehlt nur noch, dass auch eines seiner Werke dort mal aufgeführt wird. (hot)

    Seite 19 Die Uraufführung