Brüssel/Hamburg. EU beschließt: Schluss mit dem Wechsel. In Hamburg geht dann Weihnachten erst um 9.36 Uhr die Sonne auf

    Noch wird in Europa zweimal im Jahr an der Uhr gedreht – doch damit soll bald Schluss sein. Die EU-Kommission hat beschlossen, dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten die Abschaffung der seit Jahrzehnten geltenden Zeitumstellung vorzuschlagen. Stattdessen soll nach Willen von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ständig die Sommerzeit gelten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, sie persönlich begrüße die Abschaffung der Zeitumstellung. Sie deutete an, ebenfalls die ständige Sommerzeit zu bevorzugen.

    Wird der Vorstoß aus Brüssel verwirklicht, bleibt es im Winterhalbjahr morgens eine Stunde länger dunkel und abends eine Stunde länger hell. Ende Dezember geht in Hamburg bisher um 8.36 Uhr die Sonne auf – künftig wäre es dann um 9.36 Uhr. Sonnenuntergang ist bisher am Jahresende gegen 16.08 Uhr – bei einer ständigen Sommerzeit erst um 17.08 Uhr. Die EU zog mit ihrem Beschluss die Konsequenzen aus einer Online-Umfrage, an der sich 4,6 Millionen Europäer beteiligt hatten. Eine überwältigende Mehrheit – 84 Prozent – sprach sich für ein Ende der Zeitumstellung aus. Die weitaus meisten Teilnehmer waren für die Beibehaltung der Sommerzeit. Juncker sagte: „Die Menschen wollen das, wir machen das.“

    Die Hamburger Schulbehörde gibt sich gelassen. Jüngere Schüler seien schon am frühen Morgen leistungsfähig, sagte Sprecher Peter Albrecht. Bei älteren Jugendlichen allerdings verschiebe sich der Leistungshöhepunkt nach hinten. Beim Hamburger Sportbund freut man sich über eine mögliche ständige Sommerzeit. Trainiert werde oft nachmittags – dann würde weniger Flutlicht gebraucht, so HSB-Sprecher Maarten Malczak.

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