Osdorf/Othmarschen. Für den Radverkehr wird derzeit viel getan – für alle Betroffenen eine große Herausforderung

    In Hamburg sollen attraktive Radfahrbedingungen geschaffen und immer mehr Menschen aufs Fahrrad gelockt werden. Doch nicht immer gelingt die Umsetzung gut. So ist an der frisch sanierten Osdorfer Landstraße/Ecke Heinrich-Plett-Straße ein Kreuzungs-Design entstanden, das man laut ADFC in „echten“ Fahrradstädten wie Kopenhagen nicht antreffen würde.

    „Die Planer wollten es vermutlich allen Verkehrsteilnehmern recht machen, was in der Praxis selten mit den tatsächlich dort stattfindenden Verkehren zusammenpasst“, kommentiert Sprecher Dirk Lau das Linien-Labyrinth (siehe unten). Die für alle Verkehrsteilnehmer verwirrend wirkende Vielzahl von Linien und Markierungen scheine der Preis dafür zu sein, dass man hier dem Radverkehr nur indirektes Linksabbiegen zugestehe. Würden Radfahrer mit dem übrigen Fahrverkehr direkt über die Kreuzung geleitet, hätte man sich auch die Radfahrerampel sparen können, die auf einer Verkehrsinsel im Abbiegebereich steht. Was der ADFC-Sprecher noch moniert: Die „Abbiege­taschen“ (Wartebereiche für abbiegende Radfahrer) seien sehr klein dimensioniert. „Sicherer und komfortabler Radverkehr braucht deutlich mehr Platz“, lautet sein Fazit. Sein Vorschlag: farblich abgesetzte Radverkehrsführungen würden die Kreuzung für die Verkehrsteilnehmer verständlicher machen.

    Unterdessen dauern die Baumaßnahmen an der Reventlowstraße an. Wie berichtet, finden dort seit April Sanierungsarbeiten statt, die vorrangig der Neuordnung des Radverkehrs dienen. Am Montagabend stellte das Bezirksamt Altona in der Volkshochschule den gegenwärtigen Stand der Planung für den Abschnitt A12 der Veloroute 1 vor, der den Bereich zwischen dem Statthalterplatz und dem Klein Flottbeker Weg umfasst. Hier sollen bis Ende September fehlende Radverkehrsanlagen zwischen der Walderseestraße und Klein Flottbeker Weg ergänzt, das Linksabbiegen in die Emkendorf- und die Jungmannstraße erleichtert und im nördlichen Abschnitt der Reventlowstraße die bestehenden Radfahrstreifen modernisiert werden. Zudem wird geprüft, ob der Umbau der Kreuzung Reventlowstraße/Walderseestraße zum Kreisverkehr die Verkehrssituation dort verbessern kann. Voraussichtlich werden neun der etwa 160 Straßenbäume gefällt und durch 14 Neupflanzungen ersetzt. Von den 44 Parkplätzen fallen 14 weg.

    Der Bürgerverein Blankenese und die IG Waitzstraße hoffen auf ein pünktliches Ende der Baumaßnahmen. „Es ist für alle hier eine große Zumutung“, sagt Bianka Kolshorn, Vorsitzende des Bürgervereins.