enschen lieben Kriminalstoffe. Die Großen schauen irgendwann „Tatort“, die Kleinen begeistern sich für Detektivspiele. Einen kniffligen Fall können sie im Museum für Hamburgische Geschichte als Geburtstagsfeier lösen. „Das Geheimnis des Falchion-Schwertes“ fordert die maximal zwölf Teilnehmer im Alter von neun bis 13 Jahren ganz schön heraus. Auf Basis eines fiktiven Tagebuchs des Augenzeugen Jakob erkunden die Kinder die Ausstellungsräume. „Das ist unser Dauerbrenner“, sagt Museumspädagogin Mareike Ballerstedt. Das Spiel dauert zwei Stunden, es gibt auch eine Variante, die inklusive eines Praxisteils drei Stunden dauert. Die Gruppe geht im Anschluss in die Werkstatt und kann aus Goldfolie mithilfe eines speziellen Verfahrens Münzen prägen.

    Die Spurensuche gibt an mehreren Stationen aufregende Einblicke in die Geschichte: in das Leben in Hamburg in der Hansezeit. Das Tagebuch jenes Jakob gibt Rätsel auf. „Wer auch immer dieses Buch findet. Ich habe diese Zeilen niedergeschrieben, damit sie erfahren, welches Verbrechen in dieser Stadt geschehen ist“, heißt es da. Alles begann damit, dass ein Fremder mit einer Botschaft in seines Vaters Haus kam. Die Kinder starten in der Kaufmannsdiele, die mit originalen Bauteilen versehen ist, wie Küche, Kontor und einer Ladeluke zum Verladen der Waren. Neue Spuren und Hinweise, Gegenstände leiten die Gruppe durch ihre aufregende Tätersuche. Dabei lernen sie unter anderem ein Rechentuch kennen und müssen eine Aufgabe mit Rechenpfennigen lösen. Das Ergebnis entspricht der Anzahl der Fragen, die an eine der verdächtigen Personen zu richten sind. Die Museumspädagogen übernehmen Rollen und leiten mit Fragen durch das Spiel. Das Puzzle setzt sich so nach und nach zusammen.

    Bis zu einem mit Kupferplatten beladenen Schiffswrack, das im 17. Jahrhundert unter ominösen Umständen versenkt worden ist, erstreckt sich die Suche und deutet auf einen Wirtschaftskrimi. Damals gab es ein Wirtschaftsembargo, aber auch Schmuggel, die Niederlande und Spanien lagen im Streit, was sich auf die Wirtschaft in Deutschland wiederum auswirkte. Die Auflösung der Geschichte wird hier natürlich nicht verraten. Und das titelgebende mittelalterliche Schwert spielt natürlich auch eine Rolle. Leichter lässt sich spielerisch ein Museum nicht erkunden.

    Von Annette Stiekele