Mit einem gläsernen Fahrstuhl begeben sich die Besucher im wörtlichen wie im übertragenen Sinn tief hinunter in die europäische Geschichte: Das 2015 eröffnete Europäische Hansemuseum thematisiert nicht nur eine weit zurückreichende Ära, sondern wurde auch auf historischem Boden errichtet. Auf dem Areal des Lübecker Burgklosters können die Besucher in einer Schau, bei der aufwendige Inszenierungen mit der Präsentation von faszinierenden Objekten in einem modernen Ausstellungsdesign vereint sind, viel über den Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten Kaufmannsbund erfahren. Im Spätmittelalter hat er sich zu einer nordeuropäischen Großmacht entwickelt, die sich auf ein Netz von mehr als 200 Städten erstreckte – von London bis Nowgorod, vom norwegischen Bergen bis nach Brügge in Westflandern. Fast die ganze Zeit über war Lübeck das „Haupt der Hanse“ und damit die einflussreichste und machtvollste aller Hansestädte.