Vor 125 Jahren stellte ein US-Tüftler einen revolutionären Verschluss auf der Weltausstellung vor

    Die Sache mit den Haken und Ösen war so gut wie vorbei, als die Sache mit den Kügelchen und den Klemmbacken durch die Rippen und Rillen ersetzt worden war. Da fanden ihn plötzlich viele gut, den Reißverschluss, denn darum geht es in der rätselhaften Detailbeschreibung. Vor 125 Jahren wurde der Prototyp erfunden.

    „Nun reiß dich mal zusammen!“, hat sich möglicherweise der amerikanische Tüftler Whitcomb Judson gesagt, als er mit seinem Projekt, einer Druckluft-Straßenbahn, nicht so richtig vorankam, obwohl er dafür schon 14 Patente eingesammelt hatte. Er brauchte eine Pause und dachte sofort wieder an seinen Ärger mit der Bückware. Er war genervt vom Schuhezubinden – jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Also erfand er den Reißverschluss und stellte ihn bei der Weltausstellung in Chicago der Welt vor. Wollte er zumindest. Denn der famose Verschluss schloss, wenn er nicht schließen sollte, und blieb stecken, wenn er zeigen sollte, was er konnte. Und wer hat es dann so richtig erfunden? Genau, die Schw... Der Schwede Gideon Sundbäck und der Schweizer Othmar Winterhalter entwickelten das Prinzip effektiv weiter. Kaum hatten sie die Helixsteigerungen im Überlappungsbereich reduziert und sie dafür dort, wo sie in das Textilband eingewebt sind, erhöht, flutschte die Sache. Oder wie es im Reißverschlussdeutsch heißt: „Die Spiralen lassen sich deshalb verhaken, weil die beiden ovalen Helices dort, wo sie einander durchdringen, am stärksten gekrümmt sind und genau dort an der Schlaufenspitze sich der Kunststoffdraht um etwa 50 Prozent verbreitert, gleichsam einen T-Doppelhaken bildet.“ Ach so.