Bremen.

Führerschein weg – das bringt Ärger mit sich. Eine Bremer Versicherung will nun eine Police anbieten, bei der im Fall der Fälle ­Taxifahrten erstattet werden sollen. Eine Idee, die bei der Verbraucherzentrale und bei Verkehrspolitikern auf erhebliche Kritik stößt.

Das Angebot klingt verlockend: Die „Führerscheinverlustversicherung“, die die ias-Unternehmensgruppe ins Programm nehmen will, soll 300 Euro im Jahr kosten. Dafür dürfen Autofahrern, denen für bis zu drei Monate ein Fahrverbot droht, Kosten für einen Chauffeur oder fürs Taxi erstattet werden. Geworben wird damit, dass die Summe bis zu 10.000 Euro hoch sein kann.

Wie die ias auf ihrer Homepage angibt, zahlt die Versicherung beim Verlust der Fahrerlaubnis von bis zu einem Monat 5000 Euro, bei bis zu zwei Monaten 7500 Euro und bei bis zu drei Monaten 10.000 Euro.

Der Schutz greift demnach bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, beim Auffahren oder ungenügendem Abstandhalten. Aber auch Handynutzung sei abgedeckt, ebenso Alkohol bis zu einem Promillewert von 1,09. „Wer mehr als drei Monate seinen Führerschein abgeben muss, ist nicht von der Versicherung geschützt“, sagt Thomas Schrader, geschäftsführender Gesellschafter der ias, unserer Redaktion.

„Von einer solchen Versicherung halte ich gar nichts. Der Entzug der Fahrerlaubnis soll doch gerade ein Vergehen wie alkoholisiertes oder zu schnelles Fahren bestrafen“, sagt Philipp Opfermann, Versicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale NRW. Auch Daniela Wagner, Sprecherin für Verkehrssicherheit der Grünen im Bundestag, kritisiert die Versicherung: „Wer mit dem Auto das Leben und die Gesundheit anderer gefährdet, für den muss eine Strafe abschreckend wirken.“

In Österreich hatte der Versicherungsmakler Walter Gau 2004 versucht, eine „Supergau-Crazy-Card“ für 270 Euro anzubieten. Die Einführung wurde verboten.