Hamburg. ... aber vorher muss man eine Frau für die höchste Auszeichnung der Hansestadt finden

    Hamburgs Politik ist sich offensichtlich weitgehend einig, dass Udo Lindenberg Ehrenbürger der Hansestadt werden soll. Dies hatte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) schon vor einigen Wochen angeregt. Jetzt haben sich auch andere Politiker sowie Künstler und Kulturmanager in einer Abendblatt-Umfrage dafür ausgesprochen, dass der 72 Jahre alte Rockmusiker die höchste Ehrung der Stadt erhält. Auch Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gilt als großer Lindenberg-Fan.

    Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sagte: „Ich gestehe, ich bin echter Udo-Fan. Er hat den deutschsprachigen Rock groß gemacht, ist ein begnadeter Texter und eine Galionsfigur unserer Stadt.“ Allerdings gebe es einen Vorbehalt: „Ich finde, dass als Nächstes eine Frau für ihre Leistungen und ihr Engagement mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet werden sollte.“ Nach Abendblatt-Informationen wird seit Längerem nach einer geeigneten Kandidatin gesucht.

    „Udo Lindenberg ist sicherlich ein spannender Vorschlag für einen Ehrenbürger. Die SPD-Fraktion hat deutlich gemacht, dass wir die Verleihung der nächsten Ehrenbürgerschaft an eine Frau begrüßen würden“, sagte SPD-Bürgerschaftsfraktionschef Dirk Kienscherf. Für CDU-Fraktionschef André Trepoll hat Lindenberg „aus Hamburg heraus weit über die Grenzen der Stadt hinaus gewirkt“. Die Diskussion über die Verleihung wäre „spannend“. „Eine gute Idee. Udo repräsentiert Hamburg wie kaum ein anderer“, sagte Corny Littmann (Schmidt Theater). „Udo ist Hamburg. Udo hat Herz. Udo hat es verdient“, meinte Thalia-Intendant Joachim Lux.

    Peter Tschentscher hielt sich zurück. „Im Hinblick auf seine besondere Stellung in diesem Verfahren äußert sich der Erste Bürgermeister grundsätzlich nicht öffentlich zu möglichen Vorschlägen“, hieß es aus der Senatskanzlei lediglich.

    Seite 15 Die große Umfrage