Katharina hat zuerst studiert und sich dann für die Konditorei entschieden

    enn es um zuckersüßen Genuss geht, sind Konditoren in ihrem Element. Von der Praline über Kuchen bis zur superaufwendigen Hochzeitstorte stellen sie die leckersten Kreationen aus den verschiedenen Zutaten her. Dabei schmecken die süßen Sünden nicht nur besonders gut, fürs Auge sind sie ebenfalls ein wahrer Genuss.

    Auch Katharina Lienau wird Konditorin, ihre Ausbildung macht sie in der traditionsreichen Konditorei Steidl in Rahlstedt. „Ich habe schon immer gern für meine Freunde und die Familie gebacken. ,Bring du den Kuchen mit‘, hieß es da andauernd. Und weil meine Kreationen so gut ankommen, haben mich dann alle dazu ermuntert, mein Hobby zum Beruf zu machen“, erzählt die 24-Jährige, die ihre Ausbildung im nächsten Jahr abschließen wird. Der Weg, für den sie sich entschieden hat, ist nicht gerade typisch. Denn sie hat bereits Ökotrophologie in Kiel studiert und einen Bachelor-Abschluss in der Tasche: „Deshalb war es für mich nicht so einfach, einen Ausbildungsplatz zu finden. Umso mehr habe ich mich dann darüber gefreut, dass es bei Frank Steidl geklappt hat.“

    In der Backstube fühlt sie sich rundum wohl, auch wenn es dort mal sehr heiß und hektisch werden kann. „Das Backen ist hier schon anders als zu Hause. Wir haben professionelle Maschinen, die uns die Arbeit erleichtern. Und wir backen natürlich in ganz anderen Dimensionen“, sagt Katharina. Ans frühe Aufstehen hat sie sich gewöhnt: Morgens um 6 Uhr ist Arbeitsbeginn, dafür ist gegen 15 Uhr Feierabend.

    „Es geht in diesem vielseitigen Beruf um viel mehr als Torten zu backen und zu verzieren“, sagt Bettina Kath, die bei der Innung für die Berufsausbildung der Konditoren zuständig ist. In der Confiserie entstehen edle Pralinen, Trüffel, Konfekt und saftiges Marzipan, das insbesondere zu Ostern und um die Weihnachtszeit Hochkonjunktur hat. Kath rät allen Jugendlichen, unbedingt vorab ein Praktikum in einem der rund 75 Ausbildungsbetriebe der Metropolregion zu absolvieren. „Viele machen sich tatsächlich vorher ein falsches Bild von dem Beruf und brechen ihre Ausbildung dann leider ab“, so ihre Erfahrung.

    Neben der Ausbildung in der Konditorei besucht Katharina zweimal pro Woche die Berufsschule. Auch als Ökotrophologin könne sie dort noch einiges dazulernen über Wirtschaft, Hygiene oder Getreideherstellung. Katharina, die auf einem Bauernhof in Neritz bei Bad Oldesloe lebt, möchte ihren Traum vom eigenen Café irgendwann wahr werden lassen, am liebsten auf dem Hof der Familie.