Edertal.

Wegen der anhaltenden Trockenheit sind in den ausgedorrten Resten von Hessens Edersee die Ruinen eines vor mehr als 100 Jahren gefluteten Dorfes zum Vorschein gekommen. Über die alte Aseler Brücke spazieren Besucher dieser Tage sogar trockenen Fußes. Normalerweise liegt sie in zehn Meter Tiefe: Im trüben Blau des Wassers schimmern dann auch Gräber und Grundmauern. Das versunkene Dorf erzählt noch heute die Geschichte vom verzweifelten Kampf dreier Dörfer gegen die Vertreibung. Die Einwohner mussten für den Bau der Edertalsperre 1908 bis 1914 ihre Dörfer verlassen, Soldaten vertrieben sie mit Gewalt. Eine schaurige Attraktion. Einen passenden Namen haben sie dafür: In der Region ist bereits die Rede vom „Edersee-Atlantis“.