Aachen.

30 Jahre nach dem Gladbecker Geiseldrama mit drei Toten hat sich der verurteilte Geiselnehmer Hans-Jürgen Rösner zu seinen Schuldgefühlen geäußert. „Ein solch heftiges Erlebnis kann man nicht vergessen, es drängt sich auch immer wieder auf und es bereitet mir tiefe Schuldgefühle“, stellte Rösner in einem schriftlich geführten Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland fest. Er habe sich aber bei den Opfern bis heute nicht förmlich entschuldigt. „Wenn jemandem sein Kind genommen wird, ist das nicht mit einer läppischen Entschuldigung abgetan“, stellte er fest.

Am dritten Tag der Flucht Rösners mit dem mittlerweile aus der Haft entlassenen Dieter Degowski war die damals 18 Jahre alte Geisel Silke Bischoff bei der Befreiungsaktion der Polizei durch eine Kugel aus Rösners Waffe gestorben. Die Richter werteten das als Geiselnahme mit Todesfolge. Vorher hatte Degowski einen 15-jährigen Jungen als Geisel erschossen. Dem Jungen würde Rösner heute sagen, wie stark ihn dessen Tod heute belaste.