München.

Der TV-Sender Sat.1 hat seine Untersuchungen im Fall Dieter Wedel beendet. Dabei seien keine Anhaltspunkte oder gar Belege für missbräuchliches oder strafbares Verhalten des Regisseurs gefunden worden, sagte eine Sendersprecherin am Dienstag in Unterföhring bei München.

Sat.1 hatte Anfang des Jahres eine interne Task Force eingerichtet, um mögliches Fehlverhalten von Wedel bei im Auftrag des Senders entstandenen Filmen zu untersuchen. Wedel hatte für Sat.1 unter anderem den Mehrteiler „Der König von St. Pauli“ (1998) inszeniert.

Im Januar hatte die Wochenzeitung „Die Zeit“ über Anschuldigungen mehrerer Schauspielerinnen berichtet, die Wedel Übergriffe am Rande von Dreharbeiten vorwerfen. Sie reichen von Machtmissbrauch bis hin zu sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Die mutmaßlichen Vorfälle sollen mehrere Jahrzehnte zurückliegen. Wedel bestritt alle Anschuldigungen. Neben Sat.1 hatten mehrere öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten sowie die Firma Bavaria Film interne Untersuchungen eingeleitet.

Ob sich Wedel möglicherweise strafbar gemacht hat, prüft derzeit die Staatsanwaltschaft München I. „Im Ermittlungsverfahren gegen Dieter Wedel prüfen wir weiter ergebnisoffen in alle Richtungen“, sagte eine Sprecherin der Behörde. Die Ermittlungen würden sicherlich noch Monate in Anspruch nehmen, sagte sie.