Das Major-Finale am Rothenbaum lockt mit Night-Sessions

    7500 Sitzplätze. Darauf ist nicht nur beim traditionsreichen Tennisturnier am Rothenbaum die Kapazität des Stadions ausgelegt, sondern auch beim Beachvolleyball. Zunächst einmal. Erfahrung und Bedarf lehren indes etwas anderes.

    Wenn die weltweite Major-Turnier-Serie in dieser Woche vom 15. bis 19. August zum dritten Mal in Folge ihre Netze im aufgeschütteten hellen Sand über der roten Asche spannt – wie im Vorjahr erneut als Major-Finale –, sind der Begeisterung für Paar-Duelle der je zehn besten Frauen und Männer erneut Tore, Türen sowie weitere Plätze geöffnet. So wie an jenem Sonnabend im Juni 2016, als immer mehr Besucher auf den Centre-Court strömten, Helfer und Ordner von Turnier-Veranstalter Frank Mackerodt unverhofft, aber flexibel Teile der Oberränge öffneten und fast 10.000 Fans die Halbfinal- und Finalsiege der späteren Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (HSV) feierten.

    Und wie im Vorjahr, als die frisch gekürten Beach-Weltmeisterinnen das Tennisstadion bei ihrem Triumph im Major-Finale mit offiziell 10.250 Zuschauern bis auf den letzten Platz füllten. Weil 8000 Menschen, die nicht mehr auf den Centre-Court kamen, auf der Anlage zwischen Haller- und Hansa­straße das Frauenfinale auf zwei Videowänden sahen, zählt die Kulisse von mehr als 18.000 Zuschauern bis heute als deutscher Rekord.

    „Eine solche Atmosphäre habe ich noch nie erlebt“, schwärmte Kira Walkenhorst danach „von den bisher schönsten Momenten meiner Karriere“. Und spielte auch auf die Erfahrung beim Halbfinalsieg mit Ludwig am Freitagabend gegen Kanada an: Gut 9000 Fans hatten schon beim ersten großen Beach-Match unter Flutlicht in Hamburg für Gänsehaut gesorgt.

    Diese Night-Sessions (Spielende 22 Uhr) wird es diesmal allabendlich bis zum Sonnabend mit dem Männer-Endspiel als Höhepunkt geben. Schmettern, Baggern und Blocken unter Flutlicht, das kennt man weltweit bisher vor allem von Olympia 2012 auf dem Horse Guards Parade in London und 2016 an der Copacabana in Rio, jeweils in temporären Stadien. Zwar umschwirren Beacher noch nicht das Netz wie Motten das Licht, die nächtliche Spielart verleiht der Beachparty am Rothenbaum aber eine zusätzliche Note – wie in den beiden Jahren zuvor bei freiem Eintritt, aus Lärmschutzgründen nun aber mit geschlossenem Dach.

    Auch in dieser Hinsicht ist das Major-Finale eine Generalprobe für die Beachvolleyball-WM, die der Weltverband FIVB für 2019 (28. Juni bis 7. Juli) nach Hamburg vergeben hat. Ins Stadion am Rothenbaum. Kapazität nach oben offen.