Um schneller zur Arbeit zu kommen, schwimmt eine Ingenieurin täglich durch den Main. Eigentlich ganz logisch

    Jutta Maaßen lässt sich nicht so leicht das Wasser abgraben. Früher fuhr sie immer mit der Fähre zur Arbeit von Seligenstadt nach Karlstein, aber heute macht sie anders rüber von Hessen nach Bayern. Der Grund dafür waren Änderungen in den Abfahrtszeiten der Fähre. Die Ingenieurin konnte nicht mehr pünktlich zu ihrer Arbeitsstelle im Innovationspark Karlstein bei Aschaffenburg kommen oder hätte enorm viel Zeit verschwendet. Also wechselte sie kurzerhand die Fortbewegungsart. Nun zieht sich die Frau am Ufer Schwimmflossen an, springt in den mächtigen Main und schwimmt kurzerhand ans andere Ufer. Und dann? Setzt sie sich klitschnass auf ihr Fahrrad, radelt damit zur Arbeit und zieht sich dort um.

    Hier wird sozusagen die Evolution umgekehrt, denn das Leben kam ja früher mal aus dem Wasser. Welche Folgen das langfristig hat, ist noch nicht abzusehen. Weitere Rückschritte sind denkbar. Möglicherweise wachsen der Frau, die auch als Tauchlehrerin arbeitet, bald Kiemen oder sie verwandelt sich sukzessive in einen Quastenflosser. Bis dahin muss sie sich natürlich auch noch mit ihren Zivilisationsutensilien arrangieren. Was macht man zum Beispiel im Fluss mit einem Handy? Frau Maaßen packt alles, was sie zum Überleben an Land braucht, in eine wasserdichte Tasche und schwimmt auf dem Rücken, die Tasche drückt sie an die Brust. Wenn sie jetzt noch damit anfängt, sich Steine auf den Bauch zu legen, um Muscheln und Krebse daran aufzuschlagen, sollte man stutzig werden. Aber so lange das mit dem Radfahren noch funktioniert, muss man sich wohl keine Sorgen machen.