Paris. Überschwemmung auf Campingplatz in Frankreich: Zwei Männer festgenommen

    „Rund 100 Gendarmen und Feuerwehrleute durchkämmen die Gegend weitläufig. Wir setzten sogar einen Hubschrauber ein. Aber die vermisste Person konnte immer noch nicht gefunden werden“, erklärte gestern Mittag ein Polizeisprecher der in Nîmes gelegenen Präfektur des südfranzösischen Departments Gard. Dort haben heftige Unwetter und sintflutartige Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag zu Überschwemmungen geführt, die den Campingplatz nahe der kleinen Gemeinde Saint-Julien-de-Peyrolas vollständig verwüsteten. Die Wasser- und Schlammmassen des über seine Ufer getretenen Flusses Ardèche rissen auch den Wohnwagen eines 67-jährigen Deutschen mit, von dem am Freitag nach wie vor jede Spur fehlte.

    Der deutsche Urlauber gehört zu den Betreuern einer Gruppe von 119 Kindern aus der Leverkusener Pfarrei St. Antonius, die aus dem Zeltlager in Sicherheit gebracht werden konnten.

    Wie die Präfektur in Nîmes bestätigte, sind zwei deutsche Verantwortliche des Ferienlagers von Saint-Julien-de-Peyrolas in Polizeigewahrsam genommen worden. Ihnen droht eine Anklage wegen Personengefährdung, da sie den Campingplatz ohne Genehmigung auf einem als Überschwemmungsgebiet ausgewiesenen Terrain eingerichtet haben. Laut der Staatsanwaltschaft hatte der Bürgermeister von Saint-Julien-de-Peyrolas den Leverkusener Zeltlager-Veranstalter St. Antonius mehrfach auf diesen Umstand hingewiesen, vergangene Woche sogar das Verwaltungsgericht angerufen und 48 Stunden vor dem Drama erneut eindrücklich betont, dass eine Unwetter- sowie Hochwasserwarnung für die ­gesamte Region ausgegeben worden war.