Berlin.

In deutschen Kliniken schützen Mitarbeiter sich und Patienten zu wenig gegen das Gripperisiko: Nach einer Umfrage des Robert Koch-Instituts lassen sich nur rund 40 Prozent aller Mitarbeiter gegen Influenza immunisieren. Insgesamt werde die Impfung bei Krankenhauspersonal damit nicht ausreichend angenommen, heißt es im jüngsten „Epidemiologischen Bulletin“ des Instituts.

Im Ergebnis ließ sich laut Umfrage nur knapp ein Drittel der Krankenschwestern und -pfleger (32,5 Prozent) gegen Grippe impfen. Nur etwas höher war die Bereitschaft bei therapeutischen Berufen in der Klinik (34,2 Prozent). Innerhalb der Ärzteschaft lag die Impfquote bei 61,4 Prozent.

An der Online-Umfrage beteiligten sich in der vergangenen Grippesaison 5822 Mitarbeiter aus 54 Kliniken. Bislang lagen keine bundesweiten Daten zu Impfquoten und Impfmotivation in Krankenhäusern vor, heißt es im „Bulletin“. Da die Teilnahme an der Umfrage freiwillig war, sei eine Über- oder Unterschätzung der Impfquoten jedoch immer noch möglich, schränken die Autoren ein. Wie repräsentativ die Ergebnisse seien, werde sich erst in den Folgejahren zeigen können.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Influenza-Impfung für medizinisches Personal vor allem aus zwei Gründen: Einmal diene sie dem persönlichen Schutz, zum Zweiten reduziere sie die Weiterverbreitung der Viren im Krankenhaus. So könne insbesondere eine Ansteckung von Patientengruppen verhindert werden, die ohnehin ein erhöhtes Risiko für schwere Influenza-Verläufe hätten.

Für die vergangene Grippesaison wurden der Arbeitsgemeinschaft Influenza bis Mitte Juni allein 143 Grippeausbrüche aus Kliniken gemeldet und aus Kindergärten 148. Deutlich weniger Ausbrüche wurden mit 51 dagegen in Alten- und Pflegeheimen registriert.