Philadelphia.

Organempfänger können künftig auf eine höhere Zahl von Spenderorganen hoffen: Für Nierenempfänger kommen einer Studie zufolge grundsätzlich auch Organe von Spendern infrage, die mit Hepatitis C (HCV) infiziert sind. Eine US-Studie zeigt, dass sich die Infektion nach einer Nierentransplantation zuverlässig heilen lässt. Die dabei verpflanzten Organe von HCV-Infizierten erfüllten ihre Funktion ebenso gut wie die von anderen Spendern. Das berichten die Mediziner um Peter Reese von der University of Pennsylvania School of Medicine im Fachblatt „Annals of Internal Medicine“.

Die Forscher untersuchten 20 Patienten, die Nieren von Spendern erhalten hatten, die mit Hepatitis C infiziert waren. Alle Empfänger infizierten sich zwar nach der Transplantation mit dem Virus, wurden aber durch die umgehend eingeleitete Therapie geheilt. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die Infektion die Qualität der Organe nicht beeinträchtigte. Bislang sind Menschen mit Hepatitis C als Organspender ausgeschlossen. Auch in Europa wird inzwischen diskutiert, Nieren und andere Organe von HCV-infizierten Spendern zur Transplantation freizugeben.