Der gute, alte Tier-frisst-Mensch-Horror beweist immer noch seine Bissfestigkeit. Der auf Actionkost spezialisierte Regisseur Jon Turteltaub („Das Vermächtnis der Tempelritter“) lässt in „Meg“ einen gewaltigen prähistorischen Hai auf die Menschheit los. Trotz Mega-budget von 150 Millionen Dollar wirkt der Film auf charmante Weise altmodisch und punktet neben irrwitzigen Spezial­effekten auch durch seine sorgsam ausgewählten Darsteller. Seriengucker werden das eine oder andere bekannte Gesicht wiedererkennen.

Actionstar Jason Statham, sonst eher auf schlagkräftige Gegner aus dem gehobenen Gangstermilieu abonniert, muss es diesmal mit einem Monster aus den Tiefen des Meeres aufnehmen. Er spielt den Tiefsee-Rettungstaucher Jonas Taylor, dessen Karriere nach einer missglückten Hilfsaktion endete. Dass er nicht alle Verunglückten retten konnte, weil sie da unten von etwas unheimlich Mächtigem angegriffen wurden, glaubte ihm kein Mensch. Nun lässt er in Thailand die Bierflasche nicht mehr aus der Hand und will vom früheren Leben nichts mehr wissen.

Der Megalodon beißt und schlägt alles auf dem Meer kurz und klein

Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Denn ein Unterwasserfahrzeug des vor China im Meer liegenden Tiefseeforschungslabors Mana One ist von einer riesigen Kreatur angegriffen worden und liegt nun manövrierunfähig in elf Kilometern Tiefe im Marianengraben. Mana-One-Chef Dr. Zhan (Winston Chao) versucht, Taylor für eine Rettungsaktion zu gewinnen, doch erst, als der erfährt, dass auch seine Ex-Frau Celeste (Jessica McNamee aus „Sirens“) zur verschollenen Crew gehört, willigt er ein. Und stellt sich wie ein moderner Käpt’n Ahab seinem Moby Dick, einem vor zwei Millionen Jahren ausgestorbenen, mehr als 20 Meter großen Hai, dem Megalodon.

Auf der Station trifft Taylor auf seinen Widersacher Heller (Robert Taylor aus „Longmire“). Dennoch macht er sich auf in die Tiefe, um seiner Ex und ihren Kollegen zu Hilfe zu kommen. Dabei werden sie nicht nur von dem gefräßigen Megalodon attackiert, der Jurassic Shark kann sich auch noch aus den Meerestiefen freischwimmen und bedroht nun wie einst Spielbergs Weißer Hai die seefahrende und badende Menschheit.

Weil der windige Millionär Jack Morris (Rainn Wilson aus „The Office“), der die Forschungsstation finanziert, das Urzeitmonster partout selbst fangen will, bricht Chaos aus. Der Megalodon beißt und schlägt alles, was sich auf dem Meer bewegt, kurz und klein und bedroht schließlich auch den riesigen chinesischen Badestrand Sanya Bay.

„Meg“ ist schlichtes, solides und relativ­ unblutiges Popcorn-Kino, hat durchaus komische Stellen, bietet trotz Ab-zwölf-Freigabe einige gelungene Schreckmomente. Und lässt sich sogar noch die Zeit für eine Romanze zwischen dem Helden Taylor und der resoluten Wissenschaftlerin Suyin Zhan (Li Bingbing). Spannungsgeladene, leichtgängige Monsteraction ohne viel Tiefgang. Beste Sommerunterhaltung.

Meg “ USA 2018, 114 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: Jon Turteltaub, Darsteller: Jason Statham, Li Bingbing, Rainn Wilson, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, Savoy (OF), UCIs Mundsburg/Othmarschen Park/Harburg