Raleigh.

Im US-Bundesstaat North Carolina wird Wert auf Zucht und Ordnung gelegt. Immerhin ­gehört der Ostküstenstaat zum sogenannten Bibel-Gürtel, in dem besonders viele religiöse Menschen leben. Kein Wunder also, dass moralische ­Tugenden dort besonders viel ­zählen – und Verfehlungen bestraft werden. So wie nun im Fall von Francisco H.

Weil er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau hatte, soll H. dem gehörnten Ehemann nun 8,8 Millionen Dollar (7,5 Millionen Euro) zahlen. Das entschied ein Richter in Durham County – und berief sich auf ein 200 Jahre altes Gesetz, das Ehebruch verbietet.

Wie mehrere US-Medien berichten, lernte Francisco H. seine Liebschaft Danielle K. (33) 2015 in New York während einer Fahrrad-Messe kennen. Die beiden verstanden sich gut und kamen sich offenbar näher. Eine Weile geht die Liebschaft der beiden hinter dem Rücken von Danielle K.s Ehemann Keith K. gut. Doch dann flog die Affäre auf.

Keith K. reichte die Scheidung ein und verklagte den Nebenbuhler. „Meine Ehe wurde ermordet. Sie wurde zerstört“, berichtete K. gegenüber US-Medien. Tatsächlich kam es zu einer Anklage wegen Ehebruchs, Entfremdung, Zufügung emotionalen Stresses sowie Körperverletzung. Als Beweis der Untreue präsentiert K. unter anderem Telefonprotokolle und Hotelrechnungen.

Anwältin beklagt sich über „archaische“ Gesetze

Die Millionenentschädigung, die K. nun zugesprochen bekam, soll ihm laut Gericht helfen, über die Schmerzen hinwegzukommen. Außerdem habe er Kosten durch die Scheidung gehabt, die bezahlt werden müssten. Auch falle in seinem Unternehmen nun eine Arbeitskraft aus – denn Danielle K. war bei ihrem Mann auch angestellt.

Francisco H. kündigte bereits an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Seine Anwältin Cheri Patrick erklärte, dass H. schon dadurch bestraft sei, weil der Fall an die Öffentlichkeit kam. Außerdem kritisierte sie die ­Gesetzeslage in North Carolina. „Solche Gesetze sind archaisch. Sie ignorieren die Realität, wie und warum Ehen scheitern, und nehmen die Partner aus der Verantwortung für ihre eigene Ehe. Diese Gesetze gehören abgeschafft.“ Die Ehe zwischen ­Danielle und Keith sei schon vor dem Seitensprung am Ende gewesen, erklärte Anwältin Cheri Patrick. Der Betrogene haben den Vorfall nur zum Anlass genommen, um sich zu bereichern.

Keith K. erklärte gegenüber Medien nach dem Urteil, dass es ihm gar nicht auf die Summe ankomme. „Kein Geld der Welt kann mir den Verlust meiner Ehe bezahlen.“

Was Danielle K. zu dem Vorfall sagt und welche Strafe ihr möglicherweise droht, ist nicht bekannt.