Bitte ein Nullkommajosef! Warum den Tag des Bieres heute nicht mal alkoholfrei feiern?

    Die gute Nachricht im Hamburger Herrlichsommer: Alkohol verdampft erst bei 78 Grad. Insofern ist das Risiko für Biertrinker, unter Palmen an der Elbe trocken zu fallen, überschaubar.

    Auf der sicheren Seite sind Liebhaber noch geringerer Pegelstände: Wer in diesen Tagen zu alkoholfreiem Bier greift, ist vielleicht ein Hitzkopf, quält diesen jedoch nicht noch zusätzlich mit Fuselölen, die beispielsweise im Weizenbier in höherer Konzentration schwimmen. 6,2 Millionen Hektoliter alkoholfreies Bier produzierten die deutschen Brauer im Vorjahr. Das sind sechs Prozent der gesamten Produktion. Ob das nun schon viel oder noch wenig ist, bleibt Geschmackssache. Wie das bayerische Weißbier ohne Umdrehungen, aber mit Grapefruitaroma.

    Wer sich für Bölkstoff ohne Bölk entscheidet, lebt gesünder, oder? Die Stiftung Warentest stellte kürzlich 19 von 20 alkoholfreien Bieren gute bis befriedigende Noten aus. Mit 240 Kilokalorien so energiereich wie Apfelschorle, fällt die Bierbauch-Silhouette hier jedenfalls gemäßigter aus. Isotonisch (mit der gleichen Konzentration von Mineralstoffen wie Blut) war knapp die Hälfte der Getränke – allerdings wegen einer Extraportion Kalium. Zur Regeneration nach Transpiration bleibt man also doch lieber bei Mineralwasser, zumal auch bei der Bestellung „Bitte keins ,mit‘!“ bis zu 0,5 Prozent Alkohol im Glas sein dürfen.

    Nüchterne Genießer erfreuen sich nicht nur an hübschen Getränkenamen wie Nullkommajosef oder Naked. Ihnen bleibt auch das Grölen von Liedzeilen wie „Geh mal wieder Bier hol’n, du wirst schon wieder hässlich“ erspart. Allein darauf zum heutigen Tag des Bieres ein Prosit ohne Promille!