Heureka! Ein Mathematikprofessor will die Gleichung für die perfekte Beziehung gefunden haben

    Die Liebe ist und bleibt für viele Menschen ein Buch mit Siegeln, natürlich mit sieben. Ein bisschen rechnen sollte man also schon können, wenn man sich damit beschäftigt. Oder sogar ein bisschen mehr, findet Christian Hesse, Mathematikprofessor der Uni Stuttgart. Er hat das Buch „Leben hoch zwei“ geschrieben, in dem er erklärt, dass vom Elfmeterschießen bis zum Lottospielen alles mit Rechenkunst zu tun hat – und natürlich auch die Liebe.

    Man sollte seine Beziehung nach der Formel 5:1 leben, findet Hesse. Auf einen Tadel sollten unbedingt fünf Lobe folgen, sonst werde es in Sachen L’amour gefährlich. Eine Hochzeitsfeier sollte nicht teurer als 20.000 Euro und nicht billiger als 500 Euro sein, so Hesse. Aber ehrlich: Liebe mit Mathe erklären – die Wurzel kann man ihm auch gleich wieder ziehen. Natürlich können Kurvendiskussionen zu zweit sehr reizvoll sein. Um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, braucht man aber manchmal mehr als die richtige mathematische Formel, zum Beispiel Lebenserfahrung.

    Vielleicht ist es für den Mathematiker eine Déformation professionelle, der Versuch, im Gebiet der emotionalen Untiefen und der unvermittelt auftauchenden Wendepunkte die Probe zu machen, um irgendwie Boden unter die Füße zu bekommen. So ähnlich erging es 1997 schon im Film „Pi“ dem Protagonisten Max Cohen, der in der Liebe scheiterte und stattdessen nach der mathematischen Weltformel suchte. Verständlich, aber vielleicht hilft diese Nebenrechnung auch nur, wenn man an sie glaubt. Für alle anderen wird die – rechtwinklige? – Beziehungskiste wohl eine Gleichung mit zwei Unbekannten bleiben.