Das Internationale Sommerfestival lädt vom 8. bis 26.8. zu Entdeckungen auf Kampnagel

    Sommerzeit – Festivalzeit. Wenn die Stadttheater die Sommerfrische genießen, haben Besucher Gelegenheit, aufregende Kunst aus aller Welt zu entdecken. Vom 8. bis zum 26. August geht auf Kamp­nagel das Internationale Sommerfestival über die Bühne. Das schönste Beispiel dafür, dass Menschen längst über Grenzen hinweg nicht nur Handel treiben und Daten austauschen, sondern auch gemeinsam Kunst produzieren.

    Zum Auftakt verspricht die Malpaso Dance Company mit drei Choreografien, „Indomitable Waltz“, „24 Hours And A Dog“ (8. bis 11.8., jew. 20 Uhr) und einer noch namenlosen Uraufführung, furioses Tanztheater aus dem kubanischen Havanna. Längst hat sich die renommierte Kompanie einen Namen als Erneuerer zwischen europäischem Ballett, amerikanischem Modern Dance und afrokubanischen Spielarten des Tanzes gemacht.

    Um Tanz ganz anderer Art geht es bei der französischen Theatermacherin Gisèle Vienne. In „Crowd“ (10./11.8., jew. 20.30 und 12.8., 19.30 Uhr) widmet sie sich zu einer Tonspur zwischen Doom und Rave der quasi religiösen Überwältigung von Tanzenden bei einer Party.

    Mehr ekstatischen Tanz verspricht das neue Werk der Extremchoreografin Florentina Holzinger. In „Apollon“ (16. bis 18.8., 20.30 Uhr) nähert sie sich Georg Balanchines Ballettklassiker „Apollon Musagète“ mit Mitteln zwischen Artistik und Body-Art. Schließlich ist vom derzeit angesagten britischen Choreografen Wayne McGregor und seiner Company und dem europaweit gefeierten „Autobiography“ (22.8., 20 Uhr, 23. bis 25.8., jew. 19.30 Uhr) atemberaubender Tanz zu erwarten, der die eigene DNA mit Mitteln der Bewegung entschlüsseln will.

    Das Festival bietet auch Raum für neue Theaterformen

    Neue Sichtweisen auf Formen des Schauspiels bietet der in Singapur beheimatete bildende Künstler Ho Tzu Nyen in „The Mysterious Lai Teck“ (9.8. bis 11.8., jew. 19 und 21 Uhr), ein bildgewaltiger Politkrimi aus dem postkolonialen Malaysia. Als innovativer Theatermacher ist auch der beim Berliner Theatertreffen 2017 gefeierte Schweizer Thom Luz bekannt. In „Girl From The Fog Machine Factory“ (17./18.8., 20.30 Uhr, 19.8., 19.30 Uhr) inszeniert er ein faszinierendes Zusammenspiel aus Musik, Schauspiel und Nebelmaschinen.

    Musik nimmt traditionell einen großen Raum ein beim Sommerfestival. Von der düster-existenzialistischen US-Songwriterin Chelsea Wolfe (12.8., 21 Uhr) über die Hip-Hop-Pioniere The Last Poets aus New York (17.8., 22 Uhr) bis zu dem Electronica-Avantgardisten Pantha Du Prince, der am 13.8. (20 Uhr) in der „Conference Of Trees“ eine moderne Techno-Oper als Uraufführung kreiert. Gute Aussichten für den Spätsommer.

    Internationales Sommerfestival Mi 8.–So 26.8., Kampnagel (Bus 172, 173), Jarrestraße 20–24, Karten zu 10,- bis 44,- unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de