Schwedische Uni betreibt Schwarz-Weiß-Forschung: Das Rätsel einer vermeintlichen Klimaanlage der Evolution

    Die Zebras selbst können uns in der Frage, wieso sie eigentlich mit auffälligen Streifen rumlaufen, leider nicht weiterhelfen. Ja, ihre stumme Gleichgültigkeit hat einen höchst simplen Hintergrund: Die Tiere können die Streifen ihrer eigenen Artgenossen vermutlich nicht mal erkennen mit ihrem Knick in der Optik. Was hat sich die Evolution dabei nur gedacht? Immerhin hat sie dem Hamburger Ohrwurmlieferanten Rolf Zuckowski („Wie schön, dass du geboren bist“) die treffende Zeile zugespielt: „Zebrastreifen, Zebrastreifen, mancher wird dich nie begreifen.“

    Das gilt natürlich nicht für die Forscher um die schwedische Biologie-Professorin Susanne Åkesson an der Uni Lund, die experimentell nachgeprüft haben, ob die Streifen im Fell der Savannenpferde eine kühlende Wirkung haben.

    Theoretisch sollte das wie folgt funktionieren: Weil sich über schwarzen Streifen die Luft bekanntlich stärker erhitzt als über weißen, kräuseln sich kleine Luftwirbel in der Flimmerhitze und fächern als natürlicher Ventilator Erfrischung zu. Das ist allerdings alles nur heiße Luft, von der wir derzeit sowieso mehr als genug haben. Zwar ist es über den schwarzen Streifen tatsächlich minimal wärmer. Aber das reicht nicht mal für einen Minihauch kühlender Wirbel.

    Bleibt unterm Strich nur die Erkenntnis, dass Zebrastreifen wenigstens ein paar lästige Stechinsekten abschrecken. Deshalb verhüllen sogar manche Pferdehalter ihre Lieblinge mit Streifenkostümen oder schmieren ihnen mit Tonerde ein Zebramuster auf den Körper. Jetzt stellt sich für uns Menschen noch die brennende Frage, wie wir ähnliche Streifen in unseren Pflaumenkuchen bekommen, damit wir die nervigen Wespen zum Kurswechsel zwingen.