Hamburg. Exklusiv-Interview im Abendblatt: Wie der wahrscheinliche CDU-Spitzenkandidat um Grüne und FDP wirbt

    André Trepoll, CDU-Fraktionschef in der Bürgerschaft, hält ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP auch für Hamburg für eine gute Idee. „Ausdrücklich ja, das ist eine Option“, sagte Trepoll im Abendblatt-Sommerinterview. Allerdings, fügte der Christdemokrat hinzu, würden es die Sozialdemokraten ihrem aktuellen Senatspartner von den Grünen „gerade sehr schwer machen, von der Fahne zu gehen, weil sie ihnen alles erlauben“.

    Für Trepoll ist Jamaika nach schleswig-holsteinischem Vorbild „ein Bündnis, das die grundsätzlichen Fragen für Hamburg positiv gestalten könnte“. Als Beispiel nannte der CDU-Fraktionschef die Verkehrspolitik. „Wenn Schwarze und Grüne da zusammenarbeiten mit ihren unterschied­lichen Ansätzen, könnte man daraus eine langfristige Strategie entwickeln“, sagte Trepoll. Zwar machten die Grünen im Senat derzeit viel falsch. „Aber als Christdemokrat kann ich auch vergeben“, so der Fraktionschef.

    Zwar bleibt die Frage, wer als Spitzenkandidat die CDU in den Bürgerschaftswahlkampf 2020 führt, noch offen, aber Trepoll meldet seinen Führungsanspruch deutlicher als bisher an. „Mich freut, dass mir viele Leute zutrauen, dass ich die CDU wieder in Regierungsverantwortung führen kann“, sagte Trepoll und fügte hinzu: „Ich habe in den letzten dreieinhalb Jahren deutlich gemacht, dass ich den Enthusiasmus und den Machtwillen für diese Aufgabe mitbringe – daher ist es meine Entscheidung.“

    Seite 10 Das Trepoll-Interview