Gartenarbeit liegt in den Elbvororten nicht jedem, und viele Grundstücksbesitzer engagieren seit Jahren Firmen, deren Angestellte ihnen das Nötigste abnehmen. Das ist eigentlich ein schöner Brauch, und mancher wird vermutlich sogar ein bisschen neidisch zugucken, wenn beim Nachbarn im Handumdrehen buchstäblich das Unterste zuoberst gekehrt und dann ganz flott abtransportiert wird. Ich vermute mal, dass es da schon lange viele Verträge gibt – und noch ewig geben wird. Die Truppe von Firma X erscheint einmal im Monat immer montags, es wird gemäht, geschnitten und gepüstert. Alles gut nachvollziehbar so weit, Sie kennen das ja von sich selbst oder aus Ihrer Straße.

    Was ich allerdings nicht verstehe: In diesen heißen Tagen wächst doch sowieso alles viel langsamer als sonst, manches, so scheint es, fast überhaupt nicht. Trotzdem machen die Gartenhelfer unverdrossen weiter wie gehabt. Das Ergebnis: Da wird brauner, superkurzer Rasen noch mal getrimmt, und stundenlang laufen die Püster, die kaum etwas zum Püstern haben. Gekapptes wird erneut gekappt, Blühendes gegen Blühendes ausgetauscht. Immer und ewig geht das so weiter, solange die Kohle reicht. Wie wäre es, den Gärten mal ein Päuschen zu gönnen und das Geld zu sparen? Davon kann man sich dann ja etwas Neues kaufen.

    Frisches Grünzeug zum Beispiel.