Das Turnier ist so gut besetzt wie noch nie. Drei Spieler aus den Top-25 der Weltrangliste sind am Start. Der Engländer Paul Casey ist erstmals dabei

    Zum ersten Mal auf der Starterlitse der Porsche European Open ist Paul Casey zu finden. Der 40 Jahre alte Engländer gehört zu den besten und erfolgreichsten Golfprofis weltweit. Seit 15 Jahren verdient er sein Geld auf der amerikanischen PGA-Tour, 17 Turniersiege hat er schon gefeiert. Bei großen internationalen Turnieren kam er regelmäßig auf Spitzenplätze. So gewann er 2006 die World Match Play Championship und sicherte sich das damals höchste Preisgeld im Profigolf von einer Million Pfund. Erst vor drei Wochen brillierte er bei einem Turnier in den USA mit einer 62er-Runde und wurde Zweiter. Casey hat beste Aussichten, für das europäische Ryder-Cup-Team nominiert zu werden.

    Dessen Kapitän beim Kontintalvergleich mit den USA Ende September bei Paris ist der Däne Thomas Björn (47). Als Spieler gehörte er dreimal dem siegreichen europäischen Team an. Er ist mit 15 Siegen und 94 Top-Ten-Platzierungen einer der erfolgreichsten Spieler der European Tour. Er wird auch in Winsen neben seinem Spiel viele Gespräche mit möglichen Kandidaten für seine Mannschaft führen und sie beobachten. Einer davon ist der Franzose Alexander Lévy (27), der die Porsche European Open 2016 noch in Bad Griesbach gewann und2017 in Winsen nach einem Stechen Zweiter hinter dem Engländer Jordan Smith (25) wurde, der seinen Titel natürlich gerne verteidigen möchte.

    Keine Chance auf das bärenstarke US-Team für den Ryder Cup hat Pat Perez (42). Der Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln ist aber einer der charismatischsten Typen auf der PGA-Tour, ein „Bad Boy“, der nach eigener Aussage kein Fitnesstraining macht. Entweder er begeistert – oder er bricht ein. So wie vor einem Jahr in Winsen, als der Mann aus Arizona in der norddeutschen Sintflut nach einer Runde mit einer Verletzung aufgab.

    Wesentlich positivere Erinnerungen an das Turnier 2017 hat dagegen Marcel Siem. durch sein Hole in One an der 17. Spielbahn. Da ist es kein Wunder, dass der 38-Jährige aus Ratingen gerne zurückkommt. Zuletzt ging es nach einem schweren Jahr für ihn wieder bergauf. Bei den Scottish Open spielte er beständig in der Spitzengruppe und belegte Platz 14. „Ich spüre, dass ich auf einem guten Weg bin“, sagte er.“

    Auch wenn er noch auf seinen ersten Turniersieg wartet, ist Maximilian Kieffer (27) eine feste Größe auf der Europa-Tour. 2015 schaffte der Düsseldorfer das Kunststück, bei 22 Turnieren in Folge im Cut zu landen. Seit Anfang dieses Jahres hat er nun einen neuen Schwungtrainer, er will sein Spiel noch weiterentwickeln. Damit es bald auch mal mit dem ersten Turniersieg klappt. Das deutsche Feld komplettieren Benedict Staben (GC Hittfeld) sowie Georg Schultes (GC Alcanada), Hinrich Arkenau (Club zur Vahr) und Jonas Kolbing (GC Starnberg).

    Charles Schwartzel (33) ist neben Patrick Reed der zweite Masters-Champion im Feld. 2011 triumphierte der Südafrikaner in Augusta, natürlich der bedeutendste seiner 15 Turniersiege. Er war der erste Spieler seit Nick Faldo 1996, der am Finaltag einen Vorsprung von sechs Schlägen aufholte. „2017 war ein tolles Event, bei dem ich gerne wieder dabei bin“, sagt der Familienvater zum Turnier auf dem Nordkurs in Winsen.

    Auch Reed hat 2017 in guter Erinnerung. Insbesondere seinen „Albatros“ auf dem Par-5-Schlussloch. Der 27 Jahre alte Texaner hat im April beim Masters seinen Ruf als einer der kommenden Topstars bestätigt.Schon als Teenager zeigte er sein Talent mit dem Sieg bei den British Junior Open 2005, gleichzeitig galt er lange Zeit als hitzköpfig. Wer ihn einmal im Ryder Cup gesehen hat, der ahnt, was für ein Vulkan in ihm schlummert.