Berlin.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben im Kampf gegen die organisierte Kriminalität eine ungewöhnliche Maßnahme ergriffen: Die Behörden beschlagnahmten in Berlin 77 Immobilien, die Mitgliedern einer arabischen Großfamilie zugerechnet werden.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Objekte mit Geld aus Straftaten gekauft wurden. Den Anstoß zu den Ermittlungen gegen den Clan und die Beschlagnahmung von Vermögen gab ein großer Einbruch in eine Sparkasse im Oktober 2014 in Berlin. Das sagte Staatsanwalt Bernhard Mix am Donnerstag. Die Polizei fasste die Täter, die Beute von mehr als neun Millionen Euro blieb aber verschwunden. Dann sei aufgefallen, dass der Bruder eines Täters, der bis dahin von Hartz IV lebte, diverse Eigentumswohnungen in Berlin und im Umland kaufte, sagte Mix. Polizei und Staatsanwaltschaft begannen laut Mix umfangreiche Ermittlungen wegen Geldwäsche. Inzwischen gebe es 16 Beschuldigte, von denen ein großer Teil seit vielen Jahren in Berlin, aber einige auch im Libanon lebten. Alle Verdächtigen würden einer Familie und deren Umfeld zugeordnet.