Analoges Gärtnern war gestern. Der Trend zur Digitalisierung der Gartenpflege ist nicht mehr aufzuhalten

    In „Asterix bei den Briten“ gibt es diese schöne Szene, in der ein stolzer Gartenbesitzer meint: „Nach 2000 Jahren Pflege wird mein Rasen recht ­annehmbar sein.“ Damals war alles noch Handarbeit und dauerte dann auch entsprechend. Aus, vorbei. Die Zukunft des Gärtners gehört der Digitalisierung. Eigenhändig und leibhaftig hacken, ­jäten, mähen, gießen, fluchen, schwitzen? Alles von vorgestern. Wer seinen Garten von nun an aufmöbeln möchte, sollte vor dem ­Besuch im Gartencenter tunlichst das eine oder andere Semester Informatik studieren, um die passende Hobbygärtnerbeglückungs-Hardware anzuschaffen.

    Es ist wahrscheinlich auch nur noch eine Frage von Tagen, bis jemand eine Gärtner-Drohne anbietet, die man vom Wohnzimmersofa aus steuern kann (gegen Aufpreis mit Nachtsichtfunktion), um auf dem Tablet-Bildschirm Jagd auf diesen gottverdammten Maulwurf zu machen, der den ­geliebten Rasen in eine Buckelpiste verwandelt hat. Schon jetzt kann man die Gartenbewässerung an seinen Computer outsourcen. Feuchtigkeitssensoren machen selbst den sensibelsten grünen Daumen arbeitslos.

    Falls allerdings jemand nicht möchte, dass Putins Hacker aus lauter Langeweile (weil Donald Trump inzwischen ihren Job macht) nach Hillary Clinton stattdessen wehrlose deutsche Mähroboter ausspionieren – kein Pro­blem, der TÜV Rheinland weiß Rat. Er empfiehlt, kein Witz, die Datenschutzerklärung des Herstellers nach möglichen Schwachstellen und Datenlecks zu durchsuchen. Nicht dass man im Kreml unverschlüsselt alle Rasenmäh-Vorlieben der gesamten Kleingärtnerkolonie mitbekommt.