2000 Korbleger in zehn Tagen, Kraft- und Konditionstraining – das Programm hat es in sich, das Anne Patzwald (29) in diesen Tagen erledigen muss. Und das alles neben ihrem Job als Ergotherapeutin im BG Klinikum Boberg. Vier Wochen vor der Rollstuhlbasketball-WM in Wilhelmsburg lohnt sich aber jede Mühe, schließlich hat sich ihre Familie bereits Eintrittskarten auch für die Finalrunde gesichert.

    Seit einem Unfall beim Judo mit 19 Jahren ist die in Guben geborene und in Gütersloh aufgewachsene Patz­wald auf den Rollstuhl angewiesen. Während der Reha kam sie zum Basketball, wurde 2015 Nationalspielerin und gleich Europameisterin. In der Bundesliga wirft sie seit 2016 für die BG Baskets im HSV. Auch Badminton spielt sie, schwimmt gern, macht zudem lauter „extremen Kram“. Wie einen Tandemfallschirmsprung – „am liebsten wäre ich gleich noch mal gesprungen“ – oder Klettern mit Rollstuhl. Geht nicht gibt’s nicht für sie. Die Paralympics 2016 in Rio waren ein „überragendes Erlebnis“, Silber das Ergebnis: „Das war krass.“ In Hamburg darf es auch Gold werden.

    Seite 24 „Ein mitreißender Sport“