blankenese.

    Aus dem von den Nationalsozialisten als „Judenhaus“ benutzten Haus Steubenweg 36, heute Grotiusweg 36, wurden am 19. Juli 1942 die letzten Bewohner nach Theresienstadt deportiert. Zwei Bewohnerinnen hatten sich zwei Tage vor diesem Transport das Leben genommen. Alle am
    19. Juli 1942 nach Theresienstadt deportierten zeitweiligen Bewohner des Hauses kamen dort oder in anderen Konzentrationslagern, wohin sie von Theresienstadt geschickt wurden, ums Leben. Dasselbe gilt – mit einer Ausnahme – für die anderen namentlich bekannten Bewohner des Hauses, die von Oktober 1941 an nach Lodz, Minsk, Riga und Auschwitz deportiert worden waren.

    Ihrer und aller anderen von den Nationalsozialisten Verfolgten und Ermordeten in Blankenese wird am kommenden Sonntag, 22. Juli, im 10-Uhr-Gottesdienst gedacht. Eine sich um 12 Uhr anschließende Gedenkfeier am Mahnmal im Grotiusweg erinnert an die Geschichte des Hauses und seine damaligen Bewohner. Zum Programm vor Ort gehören die Musikstücke „Improvisation“ von Mieczyslaw Weinberg und „Lied“ aus: Acht Stücke für Flöte solo von Paul Hindemith. Die Begrüßung gestaltet der Forscher Friedemann Hellwig, Frauke Steinhäuser hält die Gedenkrede. Auch das Verlesen der Opfernamen ist Bestandteil der Veranstaltung. Margret Johannsen liest das Gedicht „Asche“ von Erich Fried, Es spielt: Shin-Ying Lin (Flöte).