Jetzt hat er ganz schön was in der Waffel: eine kalte Spezialität mit Fleischaroma

    Die Rheinland-Pfälzer und die Saarländer: Vom Norden aus betrachtet, sind sie sich ähnlich. Reden sie Dialekt, versteht sie in Hamburg kein Mensch. Außerdem essen sie im Südwesten gerne deftig. Mal nennen sie es Saumagen, mal Dibbelabbes. Pfälzer und Saarländer selbst denken jedoch nie, dass sie kulinarisch und sprachlich doch eigentlich Brüder sind. Im Gegenteil, man verachtet einander herzlich und sucht sich stets zu übertrumpfen.

    So ist es kein Wunder, dass sich zu einer neuen rheinland-pfälzischen Erfindung – den eher gewöhnungsbedürftigen Fleisch-Drinks – nun die saarländische Version des unkonventionellen Fleischverzehrs gesellt. Ein Eisverkäufer aus Saarbrücken hat soeben Schwenker- und Lyoner-Eis gelauncht. „Schwenker“ meint Schwenkbraten, womit klar ist: Im Saarland sind die Eiskugeln ab sofort fleischfarben. Es ist aber nur ein Gerücht, dass sowohl Pfälzer als auch Saarländer aufgrund zahnmedizinscher Unzulänglichkeiten überhaupt nur noch Flüssig- oder Softnahrung zu sich nehmen können.

    Wobei die Vereinigung der Dentisten schon seit Längerem weiß, dass es tatsächlich die genannten Landsmannschaften sind, die bundesweit am seltensten zum Zahnarzt gehen. Doch das nur nebenbei, zurück zum Eisfleischer: Der Geschäftsmann aus Saarbrücken garniert seine Kreationen, die in Wirklichkeit natürlich kein einziges Stück Wurst, dafür aber viel würzig-salzige Aromastoffe enthalten, mit Kräckern und Kräutern. Im vergangenen Jahr hat der Mann schon erfolgreich Maggi-Eis auf den Markt geworfen. Was beweist, dass das Saarland vor allem mit dem großen Gourmet-Nachbarn Frankreich kulinarisch nichts gemein hat.