Eine aufklärerische Bundeszentrale erfindet die Hygiene neu. Der Autor wäscht seine Hände in Unschuld

    So viele Menschen in so vielen Institutionen in unserem schönen Staat leisten so viel Gutes, werden aber nie so recht gewürdigt. Deshalb an dieser Stelle ein ausdrückliches „Danke!“ Wem? Der BZgA natürlich, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Denn die hat soeben die wirklich allerneuesten wissenschaftlich fundierten und durch Dutzende experimentelle Testverfahren bestätigten Hygiene-Erkenntnisse veröffentlicht. Und die lauten – Trommelwirbel – wie folgt: Händewaschen schützt vor Infektionen! Einmal im Leben genügt aber leider nicht, die BZgA meint ausdrücklich: regelmäßig. Und zwar mit Seife und – wir zitieren wörtlich – „falls möglich, unter fließendem Wasser“. Da fragt sich der gesundheitsbewusste Leser natürlich, wie lange er denn nun waschen müsse. Auch hier hilft die Behörde weiter und meint (auch das ist kein Witz), man solle „zweimal ,Happy Birthday‘ summen“. Dann sei es genug. Allerdings.

    Zu Ihrer Sicherheit wollen wir dennoch weitere hilfreiche Behörden-Hinweise veröffentlichen: Die Bundesanstalt für Verbrennungsprävention rät davon ab, mit der Hand zu testen, wie heiß die Herdplatte gerade ist. Die Bundesinformationsstelle für solartechnische Nebenwirkungen weist auf soeben erlangte Erkenntnisse hin, dass nackte Haut mit Rötungen und Verblasungen auf Sonneneinstrahlung reagieren kann. Und die pharmazeutische Bundesberatungsstelle rät von der Nutzung plutoniumhaltiger Hautcreme ab, auch wenn diese sehr hübsch im Dunkeln leuchte.

    PS: Die Abendblatt-Kundenbetreuung rät vom Verzehr einer durch Aufkochen dieser Zeitung entstandenen Buchstabensuppe ausdrücklich ab – die aktuelle Ausgabe sei schwer verdaulich.