Vergnüglich: „Liebe bringt alles ins Rollen“

    Alles beginnt mit einer Lüge. Einer von vielen. Denn Jocelyn ist ein Meister darin. Am liebsten lügt er im Umgang mit Frauen – um eine neue Eroberung an Land zu ziehen. Frauen sind für ihn Trophäen. Nach der Beerdigung seiner Mutter versucht er es mit einem abgeschmackten Trick. Er testet den Rollstuhl der Verstorbenen, als die jüngere Nachbarin in der Tür steht und sofort in die Mitleidsfalle tappt. Sie will ihn mit ihrer Schwester Florence verkuppeln, eine Violinistin – die auch im Rollstuhl sitzt.

    „Liebe bringt alles ins Rollen“ ist das vergnügliche Regiedebüt des französischen Stand-up-Comedians Franck Dubosc, der gleich auch noch das Drehbuch geschrieben und die Hauptrolle übernommen hat. Mit einem Boulevardstück voller Fettnäpfchen, überraschenden Wendungen und dem Timing einer Screwball-Komödie entwickeln Dubosc und seine Spielpartnerin Alexandra Lamy ein feines Gespür für Situationskomik: Wenn der Überraschungsbesuch im Büro in unangenehmen Posen auf dem Schreibtisch endet. Die eifersüchtige Sekretärin kontert die sich anbahnende Beziehung mit dem Satz: „Wer nicht läuft, hat keine Schweißfüße“. Schöner kann man die Lüge nicht entlarven.

    Dabei ist die vermeintliche Rollstuhlromanze eine Liebesgeschichte, in der die Unterschiede physisch bedingt sind. Auch wenn Florence seit einem Unfall gelähmt ist, scheint die Behinderung von Jocelyn viel größer. Denn gerade in emotionalen Dingen steht der sich selbst im Weg. Am Ende aber sind alle gleich.

    „Liebe bringt alles ins Rollen“ F 2018, 107 Min., o.A., R: Franck Dubosc, D: Franck Dubosc, Alexandra Lamy, Elsa Zylberstein, tägl. im Passage, Zeise; http://liebebringtallesinsrollen-derfilm.de