Die Musik-Kochshow „Pasta e Basta“ feiert Wiederaufnahme in den Kammerspielen

    Kochshows sind zwar nicht mehr der letzte Schrei, aber erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. In verschiedenen Formaten im Fernsehen, in Filmkomödien und bei Events, in denen Spitzenköche sogar Arenen füllen, lassen die Könner das Publikum an ihrer Kreativität am Herd teilhaben. Auch für das Theater eignet sich das Sujet, denn die Küche wird zum Ort eines Kammerspiels. Zum ersten Mal verwandelte sich die Bühne der Hamburger Kammerspiele 2009 in eine Kochstube, in der die Löffel geschwungen wurden. „Pasta e Basta“ hieß der von Dietmar Löffler konzipierte Abend, bei dem – unüblicherweise – auch ein Flügel zwischen Töpfen und Pfannen auftauchte. Das In­strument war jedoch genauso notwendig wie die Nudelpakete, denn „Pasta e Basta“ ist nicht nur Kochshow, sondern auch Liederabend. Beteiligt sind drei Köche, ein Kellner und eine Tellerwäscherin.

    Einer aus dieser Crew ist wirklich Koch aus Leidenschaft, dessen Lebenssinn einzig darin besteht, köstliche Pasta-Rezepte zu kreieren. Für die anderen ist die Küche mehr Platz ihrer Träume, ihrer Leidenschaften und einer Sehnsucht nach Italien. Mit einem Sterne-Restaurant hat diese Küche trotz des versierten Chefs nichts gemein. Eingehende Bestellungen werden nur beiläufig berücksichtigt, Nudeln im Übermaß gekocht und das dreckige Geschirr durch den Müllschlucker entsorgt. Und dann taucht auch noch eine Dame vom Ordnungsamt auf und droht, dem lustigen Treiben ein Ende zu setzen. Kann sie mit italienischer Canzone oder vielleicht mit Calzone bezirzt werden? Oder droht dem Restaurant und seiner komischen Küchencrew die Schließung?

    Carolin Fortenbacher, Star in Musicals wie „Mamma Mia!“, spielt Katja Wahl-Ente, die strenge Dame vom Amt. In akkuratem Kostüm und mit spießigem Dutt zitiert sie die Hygieneverordung. Ihr Vortrag hat etwas Sadistisch-Belehrendes: „Prüfen und Kontrollieren, das ist meine Leidenschaft“, sagt sie. Die Restaurant-Angestellten halten mit musikalischen Kapriolen dagegen und schmettern Lieder aus dem Repertoire des Italo-Pop und des italienischen Chansons, eben Canzone genannt. Musik von Paolo Conte taucht genauso auf wie schmissige Hits von Adriano Celentano bis Gianna Nannini, und auch Cornelia Froboess’ 60er-Jahre-Hit „Zwei kleine Italiener“ fehlt in diesem Potpourri nicht. Der Abend kommt nicht ohne die gängigen Italien-Klischees aus, aber das erwarten die Zuschauer geradezu.

    Profiköche haben die Kammerspiele eine ganze Reihe für die Aufführungsserie engagiert. Gianni Gianni de Paola vom Lübecker Ristorante da Angelo wird genauso dabei sein wie Fred Nowak vom ­Prize Hotel St. Pauli, Niels Nielsen vom Restaurant Rexrodt, Peter Sikorra, Küchenchef im Elysée Hotel, oder Norbert Czernohous vom Museumsschiff „Scharhörn“. Letzterer kann nicht nur exzellent kochen, sondern auch singen – was die Stimmung in der Theaterküche zusätzlich heben wird.

    „Pasta e Basta“ Wiederaufnahme So 7.7., 20.00, dann Vorstellungen bis 5.8., Hamburger Kammerspiele (U Hallerstraße), Hartungstraße 9–11, Karten ab 27,- unter T. 413 34 40; www.hamburger-kammerspiele.de