Bitte nicht nachessen! Wie Joey Chestnut aus New York einen Rekord für die Ewigkeit in sich hineinstopfte

    Morgen geht es wieder los. Der Unabhängigkeitstag der USA, der 4. Juli, ist nicht nur ein Anlass, um die Nation fast flächendeckend mit der Flagge, den Stars and Stripes, zu dekorieren. An diesem Tag schlägt auch wieder die Stunde der „Speed Eater“, die in berühmt-berüchtigten Wettkampfessen aufeinandertreffen.

    Zum Beispiel Titelverteidiger Joey Chestnut aus New York. 2017 aß, nein überwältigte er in zehn Minuten 72 Hotdogs. Ideen an ausgewogene Ernährung oder gar Genuss bleiben einem bei so einem Spektakel im Halse stecken. Und wie immer, wenn irgendwo schreckliche Dinge passieren, lockt das Schaulustige an. Chestnuts Sieg sahen 20.000 Menschen live.

    Essenswettkämpfe haben sich im Land der nahezu unbegrenzten Peinlichkeiten zu einer eigenen Disziplin entwickelt, mit einem eigenen Verband, der Major Eating League (MEL). Erklärungsversuche wirken eher geschmacklos. „Die Leute sind einfach besessen vom Essen und der Kultur des Essens“, sagt Organisator Drew Cerza.

    Ein guter Speed Eater müsse genau überlegen, wie oft er kaut, wann er schluckt und wann er noch mehr Essen nachschiebt. Man fühlt sich an Monty Pythons Film „Der Sinn des Lebens“ erinnert. Darin betritt Mr. Creosote, ein grotesk übergewichtiger Mann, ein Restaurant, übergibt sich erst einmal, um Platz im Magen zu haben, und nimmt dann Unmengen von Essen zu sich. Als ihm der Kellner am Ende noch ein letztes Pfefferminztäfelchen aufschwatzt, isst er es – und explodiert. Das Ergebnis ist ausgesprochen unappetitlich. Vielleicht auch deshalb warnt die MEL auf ihrer Website: „Probieren Sie Speed Eating nicht zu Hause!“