London.

Es muss ein riesiger Knall gewesen sein, der das fröhliche Treiben am Strand von Gorleston jäh unterbrach. Tausende Besucher waren bei prächtigem Wetter in den Badeort an der englischen Ostküste gekommen. Mittendrin die riesige Spielanlage „Bounce About“, in der Kinder auf Trampolinen herumsprangen, Luftrutschen hinabsausten und sich auf Hüpfburgen vergnügten. Dort geschah das Unglück.

Plötzlich zerriss eine Detonation die Luft. Die blaue Hüpfburg war explodiert. Ein Mädchen, so berichtete eine Augenzeugin, sei dabei „hoch in die Luft ­katapultiert worden und ist dann auf dem Sand aufgeschlagen“. Das vier­jährige Mädchen blieb leblos auf dem Boden liegen. Besucher versuchten sofort, es wiederzubeleben. Die Ambulanz traf um kurz nach elf Uhr, gerade vier Minuten nach dem ersten Notruf, ein und diagnostizierte Herzstillstand. Das Mädchen starb ­wenig später im Krankenhaus. Was genau passiert ist, ist noch immer unklar.

Der Besitzer der Anlage „Bounce About“, Curt Johnson, war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht anwesend. Er vermutet, dass die Hitze zur Explosion der Hüpfburg beigetragen haben ­könnte. „Es ist erschütternd“, sagte Johnson. „Wir sind seit Jahren an diesem Strand, und es ist der erste Unfall, den wir hatten. Es ist wirklich schrecklich.“

Karen Snell, die auch am Strand war, meinte, dass die Hüpfburg „nicht wie eine aussah, die ich kenne. Sie war wie ein Trampolin, auf dem man viel höher springen kann als auf einer normalen Hüpfburg.“

Die Polizei und die Kommune haben eine Untersuchung begonnen. Laut Experten sind zwei Szenarien denkbar: Zum einen kann es sein, dass die Hüpfburg am Morgen mit kalter Luft gefüllt wurde. Durch die Sonneneinstrahlung und ansteigende Temperaturen kann sich die Luft in der Hüpfburg ausgedehnt und diese zum Platzen gebracht haben. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Hüpfburg dauerhaft mit Luft bepumpt wurde, dann aber mehrere Nähte der Sprungfläche rissen. Auch das kann zu einer Explosion geführt haben. Ob ein Materialfehler oder gefährliche Gegenstände wie eine Glasscherbe das Unglück begünstigt haben, wird derzeit auch untersucht.

Es ist nicht das erste Unglück dieser Art in Großbritannien. In Harlow starb im März 2016 ein siebenjähriges Mädchen, als die Hüpfburg, auf der sie herumsprang, von einer Windböe in die Luft gerissen und 200 Meter einen Abhang hinuntergeschleudert wurde. Die Hüpfburg war nicht ordentlich gesichert gewesen. Im Mai sind deswegen die Betreiber wegen Totschlags aus grober Fahrlässigkeit zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden.